Fahrwerk

Touratech Suspension by Tractive

 

An sich ist das Fahrwerk der XC für die meisten Bereiche eines Motorradlebens absolut ausreichend, so lange man sich auf guten, asphaltierten Straßen bewegt. Auf meinen Reisen, speziell abseits befestigter Wege, voll beladen und/oder bei beherztem Tempo über Rumpelpisten, stieß es aber doch immer wieder mal an seine Grenzen. Daher spendierte ich dem Tiger zum 50.000er an Kilometern ein neues Federbein samt ebensolchen Gabelfedern. Die Wahl fiel auf das Touratech Suspension Level 2, weil das auf der "artverwandten" BMW 800 GS wirklich hervorragend funktioniert und von den Abstimmungen meinen Anforderungen am ehesten entsprechen sollte.

Altes Federbein raus...
Altes Federbein raus...
...und neues rein!
...und neues rein!

Federbein und Gabelfedern
Federbein und Gabelfedern

In Zusammenarbeit mit dem niederländischen Fahrwerksspezialisten Tractive hat Touratech ein Federbein speziell auf die Bedürfnisse Fernreisender entwickelt. Das Federbein ist in Zug- und Druckstufe justierbar und arbeitet mit einem Trennkolbendämpfer, der laut Herstellerangaben ein feineres Ansprechverhalten, präzise Dämpfleistung und eine bessere Kühlung garantieren soll. Beim Level-2-Modell lässt sich die Federvorspannung (15 mm Hub!) bequem per Handrad verstellen, das ich am Stahlgitterrohramen der XC befestigte. Komplett wird die Fahrwerksverbesserung aber erst mit den progressiven Gabelfedern vorne, die Touratech ebenfalls in Holland bei Hyperpro bauen lässt. Einbauen ließ ich die Teile beim Schrauber meines Vertrauens, Ossimoto in Wien 15., und schon eine erste (flotte) Runde über das Kopfsteinpflaster der Wiener Höhenstraße zauberte mir ein breites Grinsen ins Gesicht: Das ist ein anderes Motorrad, man muss sich förmlich zwingen, nicht über jeden Kanaldeckel zu fahren... ;-)


Auch nach knapp 50.000 Kilometern (Stand Mai 2015) mit dem neuen Fahrwerk hat sich die Begeisterung nicht gelegt Ob vollbeladen über Rumpelpisten in Albanien, mit Sozia auf der Jadranksa Magistrale oder allein und ohne Seitenkoffer über den Schotter der Ligurischen Grenzkammstraße - das Federbein war jeweils mit einem Handgriff passend gemacht und vermittelte überall Souveränität und, soweit auf diesen Strecken möglich, Komfort. Kann die Investition reinen Gewissens empfehlen – man hat danach vielleicht kein besseres, auf alle Fälle aber ein vielseitiger einsetzbares Motorrad.

 

Nach exakt 100.000 Kilometern im Gebrauch wurde das Fahrwerk im März 2019 bei Touratech erstmals komplette serviciert (die Gabel bereits nach 77.000 bzw. bei Kilometer-Stand 127.000):


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Testbericht "Motorrad-Abenteuer"
Anbei ein Artikel, in dem die Kollegen von "Motorrad-Abenteuer" die Federbeine von Touratech-Tractive, Öhlins und Wilbers – allerdings auf einer BMW 800 GS – vergleichen.
082-085_Federbeine.pdf
Adobe Acrobat Dokument 3.0 MB

An meinen Tiger lasse ich nur das fachkundige Team von Ossimoto: