Testbericht und Video: Ducati Multistrada Enduro

Der nette Adabei im Bild links ließ sich selbst durch die laufende Kamera nicht dabei stören, die Ducati Multistrada 1200 Enduro genauer zu begutachten, wie auch in meinem Video zu sehen – sie ist ja auch wirklich ein interessantes Motorrad, die erste Ducati, die den Anspruch stellt, fürs Gelände bereit zu sein. Inwieweit dies meiner Meinung nach mit der 160 PS starken und vollgetankt doch  255 kg schweren Diva in die Tat umzusetzen ist, kann man im neuesten Testbericht nachlesen. Übrigens: Diese Woche werde ich den Reiseenduros untreu, fasse ich die KTM 1290 Super Duke GT zum Test aus – bin wirklich schon sehr gespannt, wie sich the Beast aus Mattighofen im Reisetrimm mit Windschild und Seitenkoffern fahren lässt. Mit ihr werde ich mich ausschließlich auf asphaltierten Wegen bewegen – hab ich mir zumindest ganz fest vorgenommen…

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Kommentare: 8
  • #1

    Gigl (Montag, 19 September 2016 07:20)

    Daumen hoch für deinen Fahrbericht und das Fazit!

    "Schön könnens" ja die Italiener und haben eine Reisebike für die betuchte "Mottorradreisegesellschaft" auf die Beine gestellt. Der "echte Motorradler" mit Reiseambition, der sich auch ab und zu auf schottrigen Abwegen befindet, wird die
    24-tausender net *darstemmen*! *ggg*
    Selber was machen in der Pampa, wenn mal der Fehlerteufel zuschlagt, wird der "Echte",
    ob der vielen Technik, auch nicht können!

    Aber ansonsten ein schönes Mopperl!

    LG

    Gigl

  • #2

    Reiner (Montag, 19 September 2016 08:13)

    Die Gigantomanie an Leistung, Gewicht und Preis schreibe ich Ducati dem Betreben zu, mit anderen Herstellern auf Augenhöhe bleiben zu wollen und im Quartettspiel trumpfen zu können.
    Für eine Enduro und eine Reiseenduro bräuchte es keines dieser drei Attribute.
    Die in die Handschützer integrierten LED-Blinker mögen vielleicht schick anzuschauen sein, aber schon ein Touch beim Rangieren aus der Garage lässt den Käufer beim Händler vorstellig werden. Vom beim Offroadtauglichen Fahrzeug durchaus möglichen Umfaller auf losem Untergrund ganz zu schweigen. Keyless go; in der Automobilbranche zunehmend ein Problem, Schurken den Zugriff auf das Fahrzeug zu erleichtern. Hoffentlich hat Ducati da die Hausaufgaben gemacht.

    Aber vielleicht stellt Ducati im zweiten Anlauf mit einem kleineren Motor, weniger BlingBling, tieferem Schwerpunkt eine leichtere Reiseenduro zum günstigeren Kurs der großen Schwester zur Seite. Diese könnte viele "Likes" für sich gewinnen.

  • #3

    Bruno (Montag, 19 September 2016 09:19)

    Hallo Wolf
    Sehr Interessanter Testbericht der Ducati, rein optisch finde ich das Motorrad sehr gelungen,
    auch hätte ich als VFR 1200 X Fahrer kein Problem mit dem Gewicht des Motorrades und
    könnte mir dieses Motorrad durchaus vorstellen zu fahren. Mit der VFR kann man auch mal
    eine Schotterstrasse oder Feldweg fahren, je nach Reifen der eingesetzt wird und so kommt
    es auch in Deinem Bericht rüber. Einzig wenn ich nun den Preis anschaue, dann sind das
    gegenüber der VFR (ohne Reisekoffern, oder sonst was) um die 10'000.- CHF mehr und das
    ist dann doch eine relativ grosse Hausnummer.
    Aber wie gesagt optisch ein Leckerbissen und zum Reisen perfekt (95% Strasse).
    Gruss Bruno aka Noggi

  • #4

    TomK (Montag, 19 September 2016 10:13)

    Hi Wolf
    Mal wieder ein gelungener Test mit allen noetigen Infos und persoenlichen Eindruecken.
    Schoenes Bike, mit Sicherheit super zu fahren und im Reigen der 'Super'-Adventure Bikes eine weitere Alternative, aber fuer mich persoenlich koennte es ruhig wieder etwas kleiner werden in Punkto Leistung und Gewicht.
    Gruss Tom

  • #5

    Schippy (Dienstag, 20 September 2016 00:28)

    Hallo Wolf,

    Ein gelungener Testbericht. Klasse auf den Punkt gebracht. Wie du weisst bin ich ja ab der 1100S jetzt alle Multis gefahren und hab jetzt mit der Enduro ca 5000 km hinter mir. Was mich selbst wundert. die Hemmschwelle die Enduro schmutzig zu machen ist deutlich geringer als noch bei der 1200 S. Ich finde die Geländegängigkeit ist über doppelt so gut. Einstabiler Unterfahrschutz, und ich hab jetzt auch noch die Sturzbügel von SW-Motech beruhigen sehr. Die LGKS (Ligurische Grenzkammstrasse) oder die Assietta würde ich sofort damit fahren. Generell natürlich immer nur solche Sachen, in welchen ich mir relativ sicher bin die Hübsche nicht umzuwerfen. Im sehr sportlichen Bereich auf der Strasse merkt man die schmäleren Reifen, aber dafür ist es eben auf Schotter viel besser zu fahren. Zu deinen Wünschen bzgl kleinerem Tank und leichter. Laut Presseberichten soll zur Imot oder zur EICMA eine kleine Multi/Enduro kommen. Ganz klar, der Motor der Hyper oder der luftgekühlte Scrambler Motor, das wäre was um die Geländeeigenschaften noch mal zu verbessern.
    Ich würde die Multi Enduro auch mit der KTM 1190 R auf Augenhöhe sehen, wenns um die Geländetauglichkeit geht. Gegenüber der 1290R finde ich die Multi schlank.
    Das Gelände ABS kann mehr als ich ohne ABS. Deshalb bleibt das bei mir auch im Gelände drin.
    Die Druckluftüberwachung: Grenzwerte abhängig vom eingestellten Modus sollten ja kein Thema sein. Da gibt es keine Ausrede. Eine Schande die weg zu lassen. Einzig ein Schlauch im Reifen wäre ein Argument.....


    Gruß
    Herbert aka Schippy

  • #6

    vienna_wolfe (Dienstag, 20 September 2016 08:25)

    @ Gigl:
    Danke dir - ja, sie ist wirklich ein sehr schönes Reisemotorrad, geht wie die Sau ;-) und macht richtig Spaß, speziell auf der Straße. Für ambitionierte „Fernreisen“ abseits befestigter Wege würde auch ich andere Motorräder bevorzugen, auch (aber nicht nur) wegen des von dir angesprochenen „Fehlerteufels“ in der Pampa…

    @ Reiner:
    Prinzipiell bin ich voll bei dir, zumal ich ja - eben erst mit der CCM (das andere Extrem) aus Albanien heimgekehrt - die Unterschiede an Leistung und Gewicht so richtig von einem Tag auf den anderen zu spüren bekam. Dass die Multistrada Enduro in all ihrer Gigantonomie ihre Berechtigung hat, zeigt jedoch der Markt bzw. das Käuferverhalten, sonst würden die großen Marken nicht alle auch so ein großes Modell anbieten wollen. Die Gefahr mit dem Keyless go ist sicher eine ernstzunehmende, wär ewig schad, wenn der falsche mit dem Moped davonfährt…
    …und wegen einer kleinen Schwester aus dem Haus Ducati: Die würde ich mir, wie im Fazit geschrieben, auch wünschen.

    @ Bruno:
    Auch dir danke - ich sehe die Ducati ebenfalls in erster Linie (so wie eben auch eine 1290 Super Adventure) als hervorragendes Reisemotorrad für die Straße, mit der Möglichkeit, jederzeit auch einen unbefestigten Abstecher mitzunehmen, ohne gleich Bauchweh zu bekommen. Ist der Schotter-Anteil höher als 20-30 % gibt es definitiv Motorräder, die mehr Spaß machen.

    @ TomK:
    Merci :) und auf den Punkt gebracht: Die Multi ist eine weitere Alternative im obersten Segment (was Preis und Leistung anbetrifft) der Reiseenduros und sicher für jene interessant, die vielleicht nicht unbedingt eine BMW fahren aber trotzdem ein Luxus-SUV auf zwei Rädern haben wollen.

    @ Herbert/Schippy:
    Danke - freut mich besonders, dass mein natürlich subjektiver Bericht auch beim erfahrenen Multistrada-Fahrer Anklang bzw. größtenteils Übereinstimmung findet. Mit der 1200 Enduro hast du auch wirklich ein tolles Motorrad, zu dem ich dir nur gratulieren kann - ich wünsche dir noch viel Spaß bzw. etliche weitere tausende Kilometer damit! Vielleicht war ich beim Wegschalten des ABS im Enduro-Modus ja wirklich zu voreilig, was mich auf alle Fälle gestört hat, war dass die Traktionskontrolle im Schotterbetrieb nicht auf Null war - das stört definitiv beim Gasgeben bergauf und dann hab ich gleich beides „eliminiert“. Deinen Vergleich mit der KTM 1190 R kann ich jedoch keinesfalls teilen, die spielt in meinen Augen abseits befestigter Wege in einer ganz anderen Liga (das beginnt schon bei den Rad-Dimensionen, die speziell im groben Schotter einen großen Unterschied ausmachen), ich finde die Ducati zielt klar auf die 1290 Super Adventure und da muss sie sich wirklich nicht verstecken, im Gegenteil. Hut ab, wenn du mit der Diva wirklich die LGKS angehen würdest, es ist mir schon klar, dass das geht – ich müsste das nicht wirklich tun ;-) Aber du bist ja auch ein Eck größer und den Umgang mit dem Trumm gewöhnt…

  • #7

    Torsten (Freitag, 23 September 2016 08:23)

    Die Ducati ist ein schönes Motorrad. und zwar im engeren Sinne. Neben den objektiven technischen Daten, die die Maschine in die Liga der großen Reiseenduros drücken, muss man aber immer noch ein wenig die Gefühle für so eine Maschine im Hinterkopf behalten. klingt kitschig? Ja, mag sein, aber Motorradfahren hat halt nun mal was mit Bauchgefühl und weniger mit Kopfdenken zu tun.
    Und da stellt sich mir die Frage, ob man überhaupt irgendwann mal auf die Idee kommen wird, die Ducatim im groben Schotter "artgerecht" vorwärts zu treiben, hinzunehmen, dass man mal im Dreck liegt und vielleicht einen Blinker verliert. Ist die Maschine für solche Aktivitäten geeignet? Technisch vielleicht ja, aber ob das dann jemand tatsächlich durchzieht, ist was anderes. Von der Preisfrage mal abgesehen.

    Grüße aus Südbaden

  • #8

    vienna_wolfe (Mittwoch, 28 September 2016 10:45)

    @ Thorsten:
    Danke für deine Ausführungen bzw. Einschätzungen, da bin ich eigentlich ziemlich bei dir: Aich ich müsste so ein Motorrad nicht unbedingt im wirklich groben Geläuf bewegen, auch wenn die Dinger mehr können, als man ihnen auf den ersten Blick zutrauen mag.