Schotter- und Kurvenspaß

(tomguides woodquarterrunde)

 

Streckenlänge: ca. 300 km

Streckenlink: MotoPlaner

 

Wien/West - Loosdorf - Wolfstein - Aggsbach Dorf - Scheiblwies - Mitterndorf - Spitz - Habruck - Mühldorf - Kottes - Albrechtsberg - Lichtenau im Waldviertel - Gföhl - Schiltern bei Langenlois - Tautendorf - Plank am Kamp - Freischling - Wiedendorf - Hadersdorf am Kamp - Fels am Wagram - Königsbrunn am Wagram - Tulln - Katzelsdorf - Tulbinger Kogel - Wien/West

Lust auf eine Tour ins kurvenreiche Waldviertel und dabei soviel wie möglich an (legalen) Schotterstraßen unter die Räder zu nehmen? Dann empfiehlt sich jene Strecke, die mir tomguide als seine "woodquarterrunde" ans Herz gelegt hat. Eine wirklich feine, empfehlenswerte Tour mit einem hohen Schotteranteil, wovon ich mich natürlich gleich selbst überzeugte. Einige Abschnitte waren gut bekannt, andere auch für mich Neuland, wie etwa jene durch den Vorderwald südlich der Donau – aber gut, das ist ja doch eher weniger die Gegend, in der ich sonst regelmäßig unterwegs bin.

Als guten Ausgangs- bzw. Treffpunkt würde ich Loosdorf zwischen St. Pölten und Melk ansehen, von Wien in etwas mehr als einer halben Stunde über die A1 zu erreichen, mit etwas mehr Zeit aber natürlich auch über Bundes- und Landesstraßen wie auf meinem Streckenlink oder z.B. südlich davon über Hainfeld bzw. nördlich über Würmla – Möglichkeiten gibt's genug, auf die ich hier aber nicht weiter eingehe. Steht doch der Schotterspaß im Vordergrund und der beginnt kurz nach Aggsbach Dorf, wo es von der L162 links einen unbefestigten Weg hinein geht. Wie alle auf dieser Tour auch mit schweren Reiseenduros gut zu fahren und dennoch weit davon entfernt, langweilig zu sein.


Nach einem kurzen Stück auf Asphalt geht es erneut auf Schotter durch den Vorderwald, bis man bei Mitterndorf schon die Donau sehen kann. Zur Rollfähre nach Spitz sind es von dort keine zwei Kilometer. Fahrer und Motorrad haben zusammen für die Überfahrt € 3,30 (Stand Juni 2014) zu berappen.

Am Nordufer angekommen, wartet gleich nach Spitz eine meiner Lieblingsstrecken in der Gegend, nämlich die durchgehend durch den Wald führende, unbefestigte Straße nach Habruck und in weiterer Folge nach Mühldorf, wozu man die L7127 kurz nach Habruck nach rechts verlässt, um den Asphalt gleich wieder gegen losen Untergrund zu tauschen. Danach geht es ein kurzes Stück auf der Ottenschlager Straße B217, ehe die Wege wieder enger werden. Etwas für Liebhaber verwinkelter, kurvenreicher Strecken – und eine Wohltat zu vielen anderen, überlaufenen Gegenden im Nahbereich Wiens bzw. auch der nur wenige Kilometer entfernten Wachau.


Es folgt ein Mix aus nun längeren asphaltierten Abschnitten und fahrenswerten Schotterpassagen, auch mit der einen oder anderen Kehre bzw.  – je nach Jahreszeit und Wetter - moderaten Auswaschungen, die größeren Orte wie Lichtenau im Waldviertel, Gföhl oder Plank am Kamp bieten dazu nette Möglichkeiten zur Einkehr. Die unbefestigte Landesstraße durch den Vierziger Wald Richtung Langenlois lasse ich auf kaum einer Waldviertel- bzw. Kamptalrunde aus (hier empfiehlt sich auch ein Stopp am direkt an der Straße gelegenen Stausee), jene von Freischling nach Wiedendorf (die letzte auf der Route) war mir dagegen noch nicht bekannt, ist aber nicht minder fahrenswert.


Kurz: Die "woodquarterrunde" von tomguide ist in meiner Favoritenliste ganz oben gespeichert und wird mittlerweile regelmäßig angefahren. An der einen Hand perfekt für Schotter-Einsteiger, an der anderen eine feine Tour zum Genießen, Enduro- bzw Schotterwandern. Wer sie nachfahren will, sei daran erinnert, dass man speziell in Waldpassagen immer mit Rücksicht auf Natur und Wanderer unterwegs sein und die durchgehend öffentlichen Straßen keinesfalls mit abgesperrten Motocross-Strecken verwechseln sollte. Schließlich wollen wir, dass uns solche, in Österreich mittlerweile rar gesäte Schmankerl noch länger erhalten bleiben.