Von Wien nach Tirol auf Umwegen

Berufliche Termine mit schönen Motorradtouren zu verbinden fällt in einem Land wie Österreich nicht schwer, 2015 ist mir diese lieb gewordene Angewohnheit durch meinen Unfall in der Mongolei aber etwas zu kurz gekommen. Da war es nur gut und recht, dass mich mein Terminkalender Ende Oktober noch einmal ins tirolerische Wattens führte, um über ein Fußballspiel zu berichten.

Tag 1 • Früh losfahren lohnt

 

Wien - Kalte Kuchl - Mariazell - Wildalpen

- Palfau - St. Gallen - Admont - Irdning

 

Streckenlänge: ca. 290 km

Strecken-Link: MotoPlaner

 

An einem Tag wäre die Strecke bis kurz vor Innsbruck nur schwer bzw. mit Stress ohne Autobahn zu absolvieren gewesen, daher setzte ich alles daran, schon am Vortag wegzukommen und die Redaktion bereits kurz nach Mittag zu verlassen. Das frühe Aufstehen bzw. arbeitstechnische Reinbeissen lohnte sich. Über Kalte Kuchl und Mariazell ging's bei Kaiserwetter Richtung Wildalpen, der eine oder andere kurze Abstecher auf unbefestigte Wege (nicht im Streckenlink vermerkt, da nicht ich mich nicht mehr genau erinnern kann ;-) ) inklusive.

Dabei vergaß ich fast völlig die Zeit und es war schon stockdunkel, als ich schließlich beim Grabenwirt in Irdning bei Liezen ein Quartier fand. Die Zimmer sind einfach, aber sauber (€ 40 inkl. Frühstück), das Essen reichlich und gut. Dazu bot mir die Wirtin an, den Tiger über Nacht in die Garage zu stellen.

Tag 2 • Herbst von

seiner schönsten Seite

 

Irdning - Trautenfels - Bad Mitterndorf - Tauplitzalm - Bad Aussee - Bad Goisern - Bad Ischl - Strobl - Postalm - Scheffau - Werfen - Bischofshofen - Hochkönig - Saalfelden - St. Johann i. Tirol - Wörgl - Wattens

 

Streckenlänge: ca. 310 Kilometer

Strecken-Link: MotoPlaner

 

Am nächsten Morgen lachte mir die Sonne ins Gesicht und ich beschloss in Bad Mitterndorf kurzerhand einen Abstecher auf die Tauplitzalm Panoramastraße. Die € 5,00 Maut, die dafür zu berappen sind, waren gut investiert, die Ausblicke, die die kurvenreiche, 10 Kilometer lange und bestens asphaltierte Stichstraße immer wieder bietet, bei diesem Wetter atemberaubend.

Und auch in der Folge zeigte sich der Herbst von seiner schönsten Seite. Durchs Ausseer Land ging's nach Strobl am Wolfgangsee und von dort wieder einmal über die Postalm (Maut € 3,50), auf der verschiedenste Gastwirtschaften und auch Schotterwegerl dazu einladen, länger zu verweilen. Mich rief jedoch langsam die Pflicht, weshalb es dann doch eher zügig über den Hochkönig nach Tirol ging.

 In Wattens angekommen blieb noch kurz Zeit, das vorgebuchte Hotel zu beziehen und dann ging es auch schon ins Gernot Langes Stadion, wo die Kamera dann zur Abwechslung Mal nicht auf Landschaften oder Motorräder gerichtet wurde:

Tag 3 • Umdisponiert


Für den dritten Tag hätte ich mir nach einem ausgiebigen Frühstück, dem es an nichts gefehlt hat, eigentlich eine recht ausgedehnte Heimfahrt über Obertauern und Knittelfeld bzw. fast durchwegs schöne Strecken vorgenommen. der Blick aus dem Fenster ließ mich jedoch kurzfristig umdisponieren.

Der Plan:

Streckenlänge: ca. 605 Kilometer

Strecken-Link: MotoPlaner


Wattens - Zell am Ziller - Zell am See -  St. Johann/Pongau - Obertauern - Tamsweg - Knittelfeld - Trofaiach - Mariazell - Annaberg - Wien

Die Realität:

Streckenlänge: ca. 495 Kilometer

Strecken-Link: MotoPlaner


Wattens - Kufstein - Salzburg - Eugendorf - Fuschler See - St. Gilgen am Wolfgangsee - Mondsee - Attersee - Gmunden am Traunsee - Wien


Regen veranlasste mich dazu, eben einen Plan B in Angriff zu nehmen, welcher vorsah, zunächst einmal auf der Autobahn Kilometer zu machen. Obwohl es ab Kufstein eigentlich schon wieder trocken wurde (zumindest von oben, die Fahrbahn war doch meist nass), zog ich das bis kurz nach Salzburg durch. Dort drehte ich dann nach einem kurzen Stopp, um dem Tiger etwas Öl zu spendieren, meine Seen-Runde (Fuschlsee, Wolfgangsee, Mondsee, Attersee, Traunsee), ehe es bei Gmunden wieder retour auf die Westautobahn Richtung Wien ging. Dichter Nebel und feuchte Straßen ließen einfach keinen Fahrspaß mehr aufkommen.

 

Fazit:

Auch wenn ich mir die Schluss-Etappe anders vorgestellt hatte, war es wieder einmal eine feine Dienstreise und abseits der Hauptverbindungen mit dem Motorrad absolviert doch um einiges fahrenswerter, als es das auf vier Rädern der Fall gewesen wäre. Wenn dann auch noch das Wetter so passt wie auf der Anreise, dann kann man schon mal auch die Kamera zücken und diese Seite wieder mit einem neuen Beitrag "füttern".