In der nachstehenden Tabelle werden meine subjektiven Eindrücke von gefahrenen Reifen auf der CCM GP 450 Adventure von 1 (grottenschlecht) bis 10 (perfekt) bewertet, damit jeder für sich nach ihm wichtigen Kriterien abwägen kann, welches Modell am ehesten seinen Vorstellungen entspricht. Die Tabelle unterscheidet sich zu jener der Reifentests mit der Triumph Tiger 800 XC darin, dass sie auch um den Bereich Schotter grob/felsiges Gelände erweitert wurde, dafür nicht zwischen Handling und Spurtreue unterschieden wird, sondern diese Agilitätst-Eindrücke gleich zusammen bewertet wurden. Auch sind die "Noten" nicht direkt 1 zu 1 von einer Tabelle in die andere übertragbar, da das Anforderungsprofil an die Motorräder ein unterschiedliches ist.
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REIFEN-BEURTEILUNG (zum Vergrößern anklicken)
Bei den nachstehenden, einzelnen Beschreibungen der jeweiligen Reifen habe ich ganz bewusst auch immer gleich meine ersten Eindrücke niedergeschrieben und sie auch dann so stehen lassen, selbst wenn diese mit den Kilometern überholt wurden bzw. sich erste Erwartungen (ganz gleich, ob im positiven oder negativen Sinn) nicht bestätigten. So kann man sich meiner Meinung nach ein besseres Bild über die ErFAHRungen mit verschiedenen Modellen machen. Alle Angaben erfolgten nach bestem Wissen und Gewissen ohne jeglicher Markenpräferenz, sind aber natürlich subjektiv und beziehen sich ausschließlich auf den Gebrauch mit der CCM GP 450 Adventure - auf anderen Motorrädern kann das natürlich auch ganz anders aussehen. Alle Reifen fuhr ich auf der Straße im Normalfall mit 2,0 bar Luftdruck vorne und 2,2 bar hinten, auf längeren Offroadpassagen meist mit ca. 1,0-1,5 bar vorne und hinten, auf Touren mit regelmäßigen Offroadteilstücken auch irgendwo dazwischen...
Michelin T63
Laufleistung: hinten ca. 3000 bis 4000 km, vorne ca. 4500
Serienmäßig zieht CCM auf die GP 450 den Dunlop Trailmax auf - ein Reifen, der mir für dieses Motorrad bzw. den von mir geplanten Einsatzzweck doch eindeutig zu straßenlastig gewesen wäre. Daher entschied ich mich für den Michelin T63, der ebenfalls ab Werk geordert werden kann. Vom Profil erinnert der Hinterreifen an den Rallye-Reifen Michelin Dessert, vorne kommt der Grobstoller aber eher im gemäßigten Stil eines Mitas E-10/09 bzw. Conti TKC 80 daher, weshalb ihm auch ordentliche Eigenschaften auf Asphalt nachgesagt werden. Mehr über den Reifen im Zusammenspiel mit der CCM, Laufleistung sowie die Performance auf trockenem und nassem Geläuf gibt's hier sobald genügend Erfahrungswerte vorhanden sind.
Nach gut 3500 Kilometern mit den Michelins kann ich ein durchwegs positives Fazit ziehen: Der Reifen hält auf trockenem Asphalt bis zur letzten Rille, kann auch im Regen flott bewegt werden. Auf Schotter hält er stabil die Spur, auch feuchte Wiesen und gemäßigten Matsch meistert er, solange genug Profil vorhanden ist, was bei mir etwa 2500 Kilomter der Fall war. Wenn es wirklich matschig wird, stößt der T63 jedoch an seine Grenzen, unterm Strich kam er mir aber doch geländegängiger vor als etwa ein TKC 80, was jedoch auch daran liegen kann, dass ich diesen bislang nur auf schweren Reiseenduros gefahren bin. Jedenfalls hat der Michelin T63 gute Chancen, wieder einmal auf die Speichenfelgen meiner CCM zu kommen, auch wenn es das Hinterrad nur in der Dimension 120/80-18 gibt und man damit zwar nicht ganz den Vorteil einer 18-Zoll-Felge, aber doch gegenüber der eingetragenen Größe 120/90-18 ein wenig an Radumfang "herschenkt".
Mitas C-17 WF (vorne)
Mitas C-02 (hinten)
Laufleistung: C-02 ca. 1500 km,
C-17 WF ca. 2500-3000 km
Ohne (flotte) Asphalt-Abschnitte bzw. womöglich auch mit mehr Luftdruck bei selbigen wären mit dem Hinterreifen eventuell auch bis zu 1000 km mehr möglich.
Im November 2015 kam erstmals wirklich Grobes auf die CCM-Felgen: Vorne ein Mitas C-17WF, hinten der C-02 vom tschechischen Offroad-Reifenspezialisten. Beides Motocrossreifen mit Straßen-Zulassung. Der 02 soll für einen Stollenreifen mit hoher Laufleistung aufwarten und vor allem auf Schotter und steinigen Böden seine beste Performance bieten, aber auch im Sand und Matsch natürlich in einer anderen Liga spielen als etwa der T63 von Michelin. Der C-17-Vorderreifen in der WF-(Winter-Friction)-Ausführung soll auch auf kalten Böden guten Grip bieten, auf weichem Untergund über excellente Fahreigenschaften verfügen aber auch mit besonderer Durchschlagsfestigkeit bei Felskanten aufwarten. Ich bin überzeugt, dass die Reifen meinen Ansprüchen Offroad mehr als genügen, die Frage wird vielmehr sein, ob sie auch auf Asphalt in der Art "fahrbar" sind, wie ich gerne unterwegs bin. Auf den ersten Kilometern kostete es jedenfalls einiges an Überwindung, sie beherzt in die Kurven zu drücken, wenngleich die Gummis auf der Straße mit einer ordentlichen Laufruhe überraschten. Mehr, wenn genug ErFAHRungswerte da sind…
Diese Erfahrungswerte sind mittlerweile vorhanden und ich muss sagen, dass die Crossreifen durchaus auch auf Asphalt ihren Job recht gut gemacht haben. Die Gummis liefen ruhiger als erwartet und kündigten auch ihren Grenzbereich immer rechtzeitig an. Der C-02 an der Hinterachse ließ auf der Straße kontrollierte Drifts zu und biss sich abseits davon in jeden erdenklichen Untergrund fest. Speziell im groben Schotter und auf Felsen wird der Mitas in meinen Augen seinem Beinamen "Stone King" vollauf gerecht, aber auch auf feuchten Wiesen und im Schlamm ist er weitaus besser als z.B. der T63 oder andere grobstollige "Reiseenduro-Reifen" vom Schlage eines TKC80 oder Mitas E-09.
Ähnliches gilt auch für den Vorderreifen (C-17WF), der selbst bei niedrigen Temperaturen guten Grip bietet und sich auf felsigem Terrain als durchschlagsfest bestätigte. Auf der Straße sind damit zwar nicht ganz Schräglagen wie mit dem T63 drinnen, im Verein mit dem C-02 hinten, der beim Rausbeschleunigen aus der Kurve meist ein wenig wegrutscht, ist aber durchaus auch die beherzte Pässefahrt auf Asphalt möglich. Bei Regen ist dagegen doch eher Vorsicht geboten, konnte ich nicht jenes Vertrauen zu den Gummis aufbauen, das der Michelin weckt. Dazu hält sich beim C-17 auch der Verschleiß in Grenzen, dürften damit an die 3000 Kilometer drinnen sein.
Ganz im Gegensatz zum C-02, von dessen versprochener Unverwüstlich- bzw. Langlebigkeit ich nur wenig bemerkte. Nach nur 1500 Kilometer war er am Ende, speziell in der Mitte ganze Blöcke rausgehobelt. Wobei das zum Teil wohl auch an einer flotteren Schnellstraßen-Etappe auf dem Heimweg vom Friaul liegen wird, bei der ich mit meinem "Offroad-Luftdruck" unterwegs gewesen bin – gut möglich, dass sich der Verschleiß da mit mehr Luft im Schlauch in Grenzen gehalten hätte. Die wirklich guten Fahrleistungen, vor allem aber nicht nur abseits befestigter Wege, wo auch die Selbstreinigung der Reifen excellent ist, geben der Kombination Mitas C-17/C-02 gute Chancen, auch in Zukunft wieder einmal auf die Speichenfelgen der CCM GP 450 Adventure zu kommen. Aufgrund der im Mischbetrieb doch bescheidenen Laufleistung aber wohl eher dann, wenn die Anreise zu einem Offroad-Ziel am Hänger oder im Bus erfolgt. Wenn ich mich nicht dazu entschließe, für den ausklingenden Winter doch noch einen C-02 aufzuziehen (der Vorderreifen sollte ja noch einmal für ca. 1500 Kilometer gut sein), wird der nächste Reifensatz wohl der Pro F.I.M. oder der MT21 Rallycross von Pirelli, der den Kompromiss Straße/Gelände ähnlich gut wie der Michelin T63 hinbekommen und ihm auch punkto Haltbarkeit um nichts nachstehen sollte.
Metzeler 6 Days Extreme
Laufleistung hinten ca. 2000 bis 2500 km, vorne ca. 2500 bis 3000 km
Manchmal kommt es eben doch etwas anders als geplant...
Anfang April 2016 habe ich erstmals auf der CCM den 6 Days Extreme von Metzeler aufgezogen. Gleich die ersten Kilometer auf tief verspurten Waldwegen waren ein Riesenspaß. Davon, dass der straßenzugelassene F.I.M.-Reifen Offroad meinen Ansprüchen mehr als genügen wird, ist auszugehen - spannend wird vor allem einmal mehr die Antwort auf die Frage sein, wie er die Asphaltpassagen übersteht, die einfach nötig sind, um auf eigener Achse zum unbefestigten Untergrund zu gelangen. Um echte Stollenreifen auch auf der Straße etwas länger zu haben, empfiehlt sich auf alle Fälle eine "runde" Fahrweise, also nach Möglichkeit abrupte Bremsmanöver genauso zu vermeiden, wie übertriebene Beschleunigungsvorgänge. Und weil ich nicht immer einen Kompressor zur Hand habe bzw. mitführen kann, habe ich mich vorerst einmal als Kompromiss für diesen On/Offroadbetrieb für 1,5 bar vorne und hinten (Reifenhalter ist montiert) entschieden. Mehr über den in diversen Enduroreifen-Tests hochgelobten Gummi dann wie immer sobald genug eigene ErFAHRungswerte im "Endurowander-Einsatz" vorhanden sind…
Nach rund 2000 Kilometern kam der Metzeler wieder runter, auch wenn der Reifen hinten bestimmt noch weitere 500 und vorne wohl noch mehr gehalten hätte. Schweren Herzens irgendwie, weil ich mich abseits befestigter Wege damit extrem wohl fühlte – aber die bevorstehende Reise nach Albanien hätten die Gummis keineswegs mehr überstanden, dazu sind längere Asphalt-Etappen auch nicht wirklich das Ding des Metzelers. Wer seine Enduro artgerecht bewegen will, findet im Sixdays Extreme aber einen verlässlichen Begleiter, der auf allen nur erdenklichen Untergründen seine Stärken ausspielt. Ob im Gatsch, auf feuchten Wiesen oder auf felsigem Terrain punktet der Reifen vor allem durch seine Ausgeglichenheit bzw. Vielseitigkeit – wobei ich bei meiner Interpretation des Endurowanderns die Grenzen der Gummis, die auch der Hardenduro-Fraktion genügen, sicher nicht annähernd ausgelotet habe. Auf der Straße verlangt er freilich nach einer sensiblen Hand, Schräglagen sind durchaus möglich, das Wegrutschen des Hinterrades bleibt bis zu einem gewissen Grad kontrollierbar, kommt in diesem Punkt aber nicht an die "Driftfähigkeit" des Mitas C-02 heran. Ab etwa 120 km/h beginnt das Vorderrad auf Asphalt ordentlich zu pendeln, alles darüber wird zu einer Herausforderung an Konzentration und eigentlich nicht mehr fahrbar.
Mein Fazit: Hat man seine Spielwiesen in unmittelbarer Nähe oder reist man mit dem Bike am Hänger zum Zielort, gibt es wenig, was gegen den Metzeler Sixdays Extreme spricht oder mehr Spaß macht, im "Mischbetrieb" erfordert er aber doch "Disziplin" bzw. eine sanfte Gashand auf der Straße – im Gegenzug wird man abseits davon mit einem wirklich breiten Einsatzspektrum belohnt. Ich kann mir vorstellen, dass er wieder mal auf die Felgen kommt, ähnlich wie bei der davor verwendeten Mitas-Kombi C-02/C-17 aber eher dann, wenn die Anreise zum Endurowandern nicht auf eigener Achse erfolgt.
Pirelli MT 21 Rallycross
Laufleistung: Hinten ca. 4000 bis 4500, vorne ca. 4500 bis 5000.
Nach zwei Sätzen reiner Cross-Reifen und einer bevorstehenden Reise, auf der unweigerlich auch längere Asphalt-Etappen dabei sein werden, kam im August 2016 wieder ein Gummi auf die Speichenfelgen der CCM, der den üblichen Spagat zwischen On- und Offroad besser hinbekommt und sowohl auf als auch abseits der Straße Fahrspaß verspricht. Die Wahl fiel auf den MT 21, den "Klassiker" von Pirelli. Fürs erste einmal mit jeweils 2,0 Bar Luftdruck vorne wie hinten versehen, waren die ersten Kilometer auf der Straße (natürlich mit der bei neuen Gummis immer gebotenen Vorsicht!) gleich ein merkbarer Unterschied, allein von der Laufruhe, auch bei höheren Geschwindigkeiten.
Natürlich bin ich wie immer gleich bei der ersten Gelegenheit auf meine Schotterwege abgebogen. Selbst bei beherztem Tempo über losen Untergrund hält der Rallycross stabil die Spur, auch (trockene) Wiesen-Passagen bereiten dem Reifen keinerlei Probleme, feuchte Abschnitte waren auf den ersten 150 Kilometern keine dabei. Wie er sich darauf schlägt, wie er im Alltagsbetrieb auf trockener und nasser Straße zu handeln ist und wie die Laufleistung ausfällt, gibt's hier sobald genügend ErFAHRungswerte gesammelt sind.
Nach nicht ganz 4500 Kilometern ist der Reifen nun am Ende, mein Fazit fällt durchaus positiv aus bzw. kann den guten ersten Eindruck bestätigen. Speziell auf Schotterpisten ist der MT21 in seinem Element, auch steile und grobe Schotterpassagen können ihm wenig anhaben. Auf trockenem Asphalt durchaus mit dem T63 von Michelin vergleichbar, steht auch engagierter Kurvenhatz nichts im Weg. Das Aufstellmoment beim Anbremsen vor Kurven bewegt sich im grünen Bereich, beim Einlenken verlangt er mitunter nach einem festen Griff am Lenker. Bei Nässe ist etwas mehr Vorsicht geboten, trotzdem bleibt er auch da eigentlich immer recht gut fahrbar. Auf meiner Albanienreise im September 2016 war der Pirelli jedenfalls ein guter Begleiter, bei Matsch stößt er naturgemäß früher an seine Grenzen als die zuletzt gefahrenen Cross-Reifen, dennoch kommt man auch da mit dem Rallycross meist an sein Ziel.
Unterm Strich kann ich den Reifen für all jene empfehlen, die gleichermaßen auf und abseits asphaltierter Wege eine vernünftige Performance suchen. Dies in Verbindung mit einer für einen Stollenreifen wirklich ordentlichen Laufleistung macht ihn vor allem für Reisen interessant und ich kann mir gut vorstellen, dass der MT21 wieder einmal auf die Speichenfelgen der CCM GP 450 Adventure kommt.
Conti TKC 80
Laufleistung: Hinten ca. 4000 bis 4500 km, vorne 4500 bis 5000.
Im August 2017 kam mit dem TKC 80 ein alter Bekannter auf die Felgen – den Reise-Klassiker von Continental hatte ich nicht nur schon auf dem Tiger montiert, sondern auch auf diversen Test-Motorrädern wie aktuell der KTM 1090 Adventure R oder auch auf der Husqvarna 701 Enduro. Nicht zuletzt die gute Performance auf diesem Dual-Sport-Bike motivierte mich dazu, ihn nun auch auf der CCM zu testen. Ich bin schon gespannt, wie sich der TKC 80, der mir dankenswerter Weise von Conti Österreich für die anstehende Karpaten-Tour zur Verfügung gestellt wurde, in der Dimension 120/90-18 und deutlich weniger PS am Hinterrad schlägt. Die ersten Eindrücke waren sowohl auf Schotter als auch auf trockenem Asphalt erwartungsgemäß gut, nach etwa 100 Kilometern mit der bei neuen Reifen gebotenen Vorsicht, ließ ich die Britin dann die Kurven schon spüren – auffällig: Der Gummi läuft ruhiger als der davor gefahrene MT21 Rallycross. Wie er sich im Alltag und auf der Reise schlägt, gibt es hier zu lesen sobald genug ErFAHRungswerte da sind.
Erwähnte Karpaten-Tour war wirklich wie gemacht für einen "Reifentest" und ich muss dem TKC80 Abbitte leisten, nachdem ich ihn weiter oben als weniger geländegängig bezeichnet hatte, als etwa einen Michelin T60. Was aber wohl einzig daran lag, dass ich den Conti davor nur auf großen Reiseenduros gefahren war und meine Überzeugung einmal mehr bestätigt, dass man ReifenerFAHRungen nicht einfach eins zu eins von einem Bike aufs andere übertragen kann – speziell, wenn es sich um unterschiedliche Gewichtsklassen handelt. Jedenfalls entpuppte sich der TKC80 auf der CCM als äußerst ausgewogener Reise-Reifen, der auf Asphalt guten Grip bietet und auch auf Schotter eine ausgezeichnete Figur macht – dort fühlt er sich genauso in seinem Element wie T60 oder MT21…
Im Matsch ist naturgemäß früher Schluss als bei richtigen Cross-Reifen, solange es trocken ist, braucht er aber keine Vergleiche zu scheuen. Was auch für die Straße gilt, wo der TKC80 durchaus sportliche Fahrweise zulässt und den Grenzbereich jederzeit gut ankündigt, kontrollierte Drifts zulässt. Lediglich auf nasser Straße ist er mit Vorsicht zu genießen, was aber bei Stollen allgemeine Gültigkeit hat.
Unter dem Strich kann ich den Conti für ein Dualsport-Bike wie es meine CCM GP450 ist, absolut empfehlen, bei ähnlicher Performance wie der MT21 von Pirelli wartet er sogar mit einer etwas besseren Laufkultur und einem neutralerem Einlenkverhalten auf. Noch ist der Reifen nicht ganz fertig gefahren, aber auch von der Laufleistung muss er sich gegenüber dem Pirelli keinesfalls verstecken, bei nicht übertrieben sportlicher Fahrweise sollten an die 5000 Kilometer damit möglich sein. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass er wieder einmal aufgezogen wird, im Frühjahr 2018 ist aber erst einmal der neue Anakee Wild von Michelin, der mich am Tiger begeistert hat und bald auch fürs schlanke CCM-Hinterrad verfügbar sein soll, an der Reihe.
Michelin Anakee Wild
Laufleistung: Hinten ca. 4000 bis 4500 km, vorne 4500 bis 5000
Im Mai 2018 habe ich den TKC 80 also gegen seine "moderne Version" aus dem Hause Michelin, den Anakee Wild, getauscht. Mit dem war ich ja auf dem schon Tiger sehr zufrieden und bin nun gespannt, wie er sich auf der leichten Enduro schlägt. Die ersten Eindrücke bestätigten bzw. übertrafen fast meine Erwartungen. Auf der (trockenen) Straße fährt sich der Wild bislang besser, als alles was ich davor auf der Dualsport-Maschine drauf hatte, ist richtig sportliche Gangart möglich, ohne im Hinterkopf viel daran zu denken, das es ein Grobstoller ist. Das Einlenkverhalten ist recht präzise, das Wegschmieren des Hinterrads beim Rausbeschleunigen aus der Kurve kontrollierbar. Auch auf den ersten Schotter-Passagen überzeugte der Michelin mit ausreichend Grip, mehr gibt es hier dann, wenn Erfahrungswerte in gröberem bzw. gatschigem Terrain bzw. auf nasser Straße da sind.
Diese sind mittlerweile ausrechend vorhanden, speziell auf meiner Tour durch die Slowakei und Polen, bei der ich mich am Ende leider schwer verletzt hatte, konnte er mich als der bislang universellste Reifen auf den Speichenfelgen der CCM begeistern. Ob für die engagierte Pässehatz, wo er seinen Grenzbereich jederzeit gut ankündigt und das leichte Wegruschten des Hinterrades beim Rausbeschleunigen aus der Kurve stets kontrollierbar bleibt, oder auch grobe Schotter- bzw. Sandpassagen auf dem TET Polen, meisterte der Gummi so ziemlich alles zu meiner Zufriedenheit. Und bestätigte so die ersten Eindrücke praktisch über seine gesamte Laufleistung, die in etwa bei jener vom Conti TKC80 oder auch dem Pirelli MT21 Rallycross gelegen ist. Letzterer war vielleicht bei matschigen Passagen etwas performanter als der Michelin, der dafür in seiner Gesamtheit für meine Art des Endurowanderns mit der Anreise auf Achse wie gemacht ist. Nicht zuletzt auch deshalb, weil er auch auf nasser Straße mehr Vertrauen vermittelt, als vergleichbare Stollenreifen. Hätte ich Bike on Tour nicht auch dazu auserkoren, für die immer größer werdende "Fangemeinde" nach Reifen-Alternativen Ausschau zu halten, ich hätte meinen Dualsportreifen für die CCM gefunden. So aber musste danach wieder ein anderer drauf…
Dunlop Geomax Enduro EN91
Laufleistung: hinten ca. 2000 bis 2500 km, vorne ca. 3000 km
Nach drei sogenannten 50/50-Reifen entschied ich mich Ende Mai 2020 mal wieder für einen richtigen Enduro-Pneu. Und zwar für den Dunlop Geomax Enduro EN91, ein F.I.M.-Wettbewerbs-Reifen mit Straßenzulassung. Mit dem Sixdays Extreme hatte ich mit einem ebensolchen ja bereits durchaus gute Erfahrung an der CCM GP450 gemacht. Die ersten Eindrücke vom EN91 sind durchaus mit jenen vom besagten Metzeler zu vergleichen. Auf der Straße ist definitiv eine zurückhaltendere Fahrweise als mit Anakee Wild & Konsorten verlangt, ebenso ein vorausschauenderes Bremsverhalten, dafür entlockt er dir ein breites Grinsen, sobald es ab in die Botanik geht. Da überzeugte er sofort mit enormen Grip, tiefe Waldwege und feuchte Wiesen werden damit zum Vergnügen. Auch wenn ich definitiv nicht der Hardcore-Endurist bin, der die Performance des Dunlop voll auszureizen vermag, so weiß ich derartige Qualitäten dennoch zu schätzen (wegen des gemischten Einsatzes auch auf der Straße, habe ich mit für einen Luftdruck von 1,5 bar entschieden). Mehr darüber gibt es hier dann zu lesen, sobald genügend Erfahrungswerte gesammelt sind. Sollten die Grenzen nach Ungarn demnächst wieder geöffnet werden, kann ich mir vorstellen, Ende Juli den dortigen TET damit zu erkunden.
Mitas MC23 Rockrider
Laufleistung: ?
Nachdem ich wieder einen Reifen wollte, der auch auf der Straße ordentlich funktioniert, trotzdem aber Offroad wenig Kompromisse verlangt, habe ich mit im Februar 2022 dazu entschieden, erstmals den Mitas MC23 Rockrider auszuprobieren. Der erste Eindruck war gleich einmal ordentlich bzw. bestätigte meine Erwartungen. Der Reifen läuft auf Asphalt ruhiger als der Geomax EN91, der ja ein reiner Enduro-Pneu ist, allerdings wurde die erste Begegnung mit Schnee doch einigermaßen zur Rutschpartie, die es mit dem Dunlop davor wohl nicht geworden wäre. Egal – der Schnee wird bald schmelzen und ich meine weiteren Erfahrungen mit dem Mitas hier (bzw. in einem Video) kundtun, allerdings wird die CCM nach derzeitigem Stand 2022 eher geschont werden und nur dann aus der Garage geholt, wenn sie ihre Vorzüge aufgrund der gewählten Strecke (ev. Fortsetzung des TET Ungarn oder TET Slowenien im Herbst) ausspielen kann…
Für Schnäppchenjäger:
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Reisen ist tödlich
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Mark Twain
Unter Motorradfahrern gibt es keine Fremden - nur Freunde, die man noch nicht getroffen hat.
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