Rund um den Neusiedler See

Zwischenstopp beim Haus im See
Zwischenstopp beim Haus im See

Streckenlänge: 276 Kilometer

Strecken-Link: MotoPlaner

 

Wien/Schönbrunn - Mödling - Baden - Pottendorf - Hornstein - Leithaprodersdorf - Stotzing - Eisenstadt - Oggau - Rust - St. Margarethen - Klingenbach - Sopron - Fertörakos - Fertöd - Pamhagen - Podersdorf - Neusiedl - Breitenbrunn - Purbach - Donnerskirchen - Mannersdorf - Götzendorf - Himberg - Wien/Schönbrunn

 

• 2 Länder • 1 See • 2 Nationalparks • 1 Weltkulturerbe

 

Es müssen nicht immer Berge sein. Die Nähe zum zweitgrößten Steppensee Europas, dem Neusiedler See, fordert es nahezu heraus, diesen auch einmal von Wien aus mit dem Motorrad zu umrunden. Natürlich gelangt man über Südautobahn und S31 schneller zum Grenzübergang nach Klingenbach als auf der vorgeschlagenen Route, wir nehmen uns aber die Zeit, um die Landschaft vom Start weg zu genießen. Also geht es vom Treffpunkt beim Schloss Schönbrunn kurz nach Wr. Neudorf rechts weg Richtung Mödling und von dort über die Weinstraße nach Baden. Inmitten der Weingärten wartet zwischen Gumpoldskirchen und Pfaffstätten eine Kuppe, die einem bei flotter Fahrt die Schwerelosigkeit des Mopedfahrens vergegenwärtigt und angeblich auch schon als Sprungschanze missbraucht worden sein soll…

 

…wir sind aber selbstverständlich gemütlich unterwegs. Nach Baden geht es über Pottendorf ins Burgenland, wo wir des Fahrspaß‘ wegen einen kleinen Umweg übers Leithagebirge nehmen. Vor allem der Abschnitt zwischen Stotzing und Eisenstadt ist jede Kurve wert und wird in einer anderen Tagestour näher beschrieben - uns zieht‘s ja an den Neusiedler See. Also biegen wir bei Eisenstadt links ab, ehe wir zwischen Schützen und Oggau erstmals freien Blick auf die 285 Quadratkilometer große Wasserfläche haben. Beim verschlafenen, idyllischen Rust entfernen wir uns aber schon wieder vom „Meer der Wiener“, da der kleine Grenzübergang bei Mörbisch nur für Fußgänger und Fahrräder offen ist und fahren über Klingenbach nach Ungarn. In Sopron halten wir uns zunächst links und folgen dem Wegweiser nach Fertörakos, wo Zeit zur Mittagspause ist. Wer einmal etwas ganz anderes als die durchaus empfehlenswerten Heurigen- oder Csarda-Lokale in der pannonischen Ebene erleben will, dem sei das Haus im See ans Herz gelegt: Wie der Name schon sagt, sitzt man hier direkt am Wasser, um den Gaumen mit vornehmlich am Holzkohlengrill zubereiteten Köstlichkeiten aus der Umgebung verwöhnen zu lassen. Für ungarische Verhältnisse nicht billig, bietet dieses Restaurant, in dem man auch idyllisch nächtigen kann, nach heimischen Gesichtspunkten aber ein gutes Preis-Leistungsverhältnis mit unschlagbarem Ambiente.


 Gestärkt geht es entlang des Sees durch das grenzüberschreitende UNESCO-Weltkulturerbe des Fertö-Hanság Nemzeti Parks (vielleicht auch mit einem Abstecher auf ein Eis oder einen Kaffee zum Schloss Esterhazy in Fertöd) auf ungarischer und des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel auf österreichischer Seite weiter. Die Straßen sind speziell im Seewinkel oft kilometerlang kerzengerade, an der Uferpromenande von Podersdorf tummeln sich Surfer und Kiter, die dem oft frischem Wind eindeutig mehr abgewinnen als der gewöhnliche Biker. Hier könnte man auch einen kurzen Badestopp einlegen. Im Bezirksvorort Neusiedl finden wir mit der Mole West direkt am Wasser erneut eine Alternative zu den vielen (ebenfalls empfehlenswerten) Heurigen und legen einen zweiten Verpflegungs-Halt ein. Danach machen wir unsere Seeumrundung auf der wenig aufregenden B50 über Breitenbrunn und Purbach nach Donnerskirchen komplett. Dort geht es rechts ab auf die Mannersdorfer Straße B15 in Richtung Niederösterreich, die kurvenreich durch den Wald übers Leithagebirge führt und fahrerisch gleich wieder weit mehr zu bieten hat. Über Götzendorf und Himberg schließt sich (je nach Art und Länge der Pausen am See) wahrscheinlich schon in der Dämmerung eine Zwei-Länder-Tour, die gemütlich an einem Tag (und flott dementsprechend kürzer) zu absolvieren ist.

Das Schloss Esterhazy in Fertöd wird auch gern als "Verzailles Ungarns" bezeichnet.
Das Schloss Esterhazy in Fertöd wird auch gern als "Verzailles Ungarns" bezeichnet.