Video: Streckensperrungen im Tiroler Außerfern

Eigentlich hatte ich gar nicht vorgehabt, ein Video zum leidigen Thema der Streckensperrungen für Motorräder mit einem eingetragenen Standgeräusch von mehr als 95db(A) im Tiroler Bezirk Reutte (Außerfern) zu machen. Schließlich haben schon weit einflussreichere Medien wie 1000ps.at, Motorradmagazin oder der Reitwagen auf die unüberlegte Vorgangsweise der Politik hingewiesen – mein Krone-Kollege Stephan Schätzl bringt es etwa in diesem >Artikel< auf den Punkt. Weil ich aber aktuell gerade die KTM 890 Duke R zum Testen habe und die als brandneues, sämtlichen EU-Vorgaben entsprechendes Motorrad ebenfalls davon betroffen, meines Erachtens aber keinesfalls eine "Krawalltüte" ist, fasste ich nun den Entschluss, auch meine Gedanken zum Thema loszuwerden. Leider habe ich in den letzten Tagen und Wochen in den Sozialen Medien aber auch jede Menge Postings vornehmlich deutscher Freunde lesen müssen, die sogar zum "Boykott" Österreichs aufrufen. Abgesehen davon, dass es sich bei der aktuellen, keinesfalls gut zu heißenden Verordnung nur um eine Handvoll überlaufene Strecken in einer kleine Ecke Tirols handelt und es etwa in Deutschland mehr als zehnmal so viele Streckensperrungen für Motorräder gibt, finde ich es schade und mehr als unnötig, wenn hier nun polarisiert und mit dem Finger auf andere gezeigt wird. Vielmehr geht es jetzt darum, miteinander zum einen auf die Unsinnigkeit dieser nicht zu Ende gedachten Verordnung hinzuweisen, zum anderen aber vor allem auch vermehrt auf Motorrad-Kollegen einzuwirken, gerade in bewohnten Gebieten entsprechend zurückhaltend und leise unterwegs zu sein. Lärmbelästigung ist kein Kavaliersdelikt, wir sind längst zu viele, um rücksichtslos durch die Gegend zu heizen. Wir sind aber auch zu viele, um uns alles gefallen zu lassen bzw. in Sippenhaftung genommen zu werden, nur weil es für die Exekutive bequemer ist, einfach Zulassungsscheine zu kontrollieren, anstatt vor Ort die wahren Lärmsünder zu bestrafen. Was folgt als nächste Schikane, wenn wir diese nun einfach und kommentarlos hinnehmen? Auch wenn die eigenen Motorräder (so wie meine drei) nicht davon betroffen sind, weiß keiner, ob das künftig so bleibt…

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Kommentare: 16
  • #1

    Klaus (Sonntag, 14 Juni 2020 08:23)

    Das mit der Nenndrehzahl im Standgeräusch stimmt schon, aber die Motorräder sind auch laut, wenn die bei 70kmH voll beschleunigt werden.

    Mich hat das interessiert, drum hab ich geschaut warum die das so gemacht haben.
    jeder kann mit diesen legalen Motorrädern so laut fahren, das die Anwohner da die Krise kriegen.

    Und mit den modernen Auspuffanlagen sind die eben auch ausserhalb der Messstrecke sehr laut. Denn gemessen wird ca bei 50kmH mit Beschleunigung.

    Gibt übrigens schon eine Studie zu dem Thema, die haben das bewußt genommen, weil die Motorräder mit 95db auch oberhalb von 50 beim Beschleunigen zu laut sind. Dort gilt das Messverfahren nämlich nicht mehr.

    Ich denke auch, das die Verordnung dort nicht halten wird.
    Fürchte aber, das dann ein komplettes Fahrverbot kommt.

    Und ich wäre dafür, das die Hersteller wieder leisere Motorräder bauen. Und das geht. man würde eventuell ein paar PS verlieren, das ist sicher verschmerzbar.

    Und was ich schon an Rassistischen Äußerungen aus Deutschland in diversen Diskussionen zu dem Thema schon lesen mußte, da könnte ich kotzen.

  • #2

    Armin (Sonntag, 14 Juni 2020 08:34)

    Hallo Wolf, wie Du bereits sagst kann man die Anwohner verstehen. Allerdings sind auch Rasenmäher und Laubsauger lauter.
    Die Ursache liegt aber bei den Herstellern.
    Es gab und gibt Motorräder die deutlich unter den 95 dB liegen.
    Daher sollen dort die Verantwortlichen endlich auf die ständigen Beschwerden reagieren und leiser Moppeds bauen.
    Ansonsten gestern war es schön in Tirol, Salzburg und Kärnten. Wir kommen wieder.
    Grüße aus Bayern.
    Armin

  • #3

    Dieter (Sonntag, 14 Juni 2020 10:02)

    ... die Bewohner dieser Region wurden von der Regelung ebenso überrascht wie die Biker selbst. Die Pedition zielte auf die Fahrer, welche (wir kennen solche ja alle) durch unnötig hoher Drehzahl in Ortschaften oder durch extremes Beschleunigen auf Dauer entsprechend belastenden Lärm verursachen. Durch diese politische Fehlinterpretation und unsachgemäße Verordnung knebeln nunmehr die Inkompetenten Entscheider nicht nur die Besitzer ordnungsgemäßer und zugelassener Motorräder, sondern auch die vom Fremdenverkehr lebenden Ansässigen und die Gastronomie.
    Wer nunmehr den Boykott dieser Gegend befürwortet, bestraft die Bevölkerung für etwas, das von ihr nicht so gewollt war. Die Solidarität der Biker untereinander sollte vielleicht mehr in Medien und im Internet direkt den Politikern gezeigt werden.
    Ich werde jedenfalls das Risiko einer Nachmessung (in Zulassung wäre es ja OK) eingehen und trotzdem meinen Kaffee oder mein Mittagessen in einem der dort liegenden Betriebe konsumieren.

  • #4

    Norbert (Sonntag, 14 Juni 2020 10:31)

    Hallo Wolf, deinen Worten ist m.E.nichts mehr hinzuzufügen. Ganz meine Meinung...
    Grüße aus Deutschland
    Norbert

  • #5

    Franz (Sonntag, 14 Juni 2020 10:36)

    Serwas Wolf

    Jede Medaille, hat immer zwei Seiten!

    Vor ca. 20 Jahren machte ich den Fehler, und fuhr mit unserer Gruppe, bei der Heimfahrt über das Hahntennjoch.
    2. Fehler war der Zeitraum. (Mai Feiertage)
    Was sich da Abspielte, spottet jeder Beschreibung, darum kann ich die Anwohner sehr gut verstehen.
    Mein Fazit ist nie wieder Hahntennjoch, nie wieder zur Hauptreisezeit auf's Motorrad!

    Die zweite Seite der Medaille, ist aber auch nicht Ohne.

    Man kann sich zum Beispiel, in St. Veit an der Gölsen (NÖ) ein Schnäppchen Haus kaufen.
    Sich damit rühmen, es billig erworben zu haben, weil alle anderen die letzten 15 Jahre, (die es leer stand) nicht geschnallt haben.
    Nach 2 Monaten bemerkt man, das Haus liegt direkt an der vielbefahrenen B18, und an der Rückseite des Hauses führt eine stark befahrene Zugstrecke.

    Jetzt müssen aber alle auf der Stelle Rücksicht nehmen.


    Fraunz

  • #6

    Peter (Sonntag, 14 Juni 2020 10:48)

    Ich komme aus Deutschland und fahre auch Motorrad, aber ich empfinde die Sperrung nicht als schlimm. Ich wollte nicht Anwohner von den gesperrten Strecken sein. Da kannst du nicht einfach bei schönem Wetter in deinen Garten sitzen und die Natur genießen. Wenn da im Sekundentakt Motorräder fahren, dann hast du keine Ruhe.

  • #7

    Florian (Sonntag, 14 Juni 2020 10:59)

    Auch ich zähle zu den Boykoteuren. Da ich allerdings eine Karte lesen kann, reduziere ich diesen auf Tirol. Dabei interessieren mich die Streckensperrungen eigentlich gar nicht persönlich, da ich ohnehin keine Lust habe in einer Art Prozession den Berg hinaufzufahren, wie es im Außenfern praktiziert wird. Zweifellos zu viele Motorräder. Fahren macht da schon keinen Spaß mehr und wenn tausenden an meiner Gartentür vorbei fahren würden... würde mich auch nerven. Boykott aber auch, weil Tirol schon seit Jahren Sonderwege geht. Letztes Jahr die Streckensperrungen für Ausländer, die Gier der Gastronomen, die vom Tourist am liebsten das Geld überwiesen bekommen wollen, dir ins Gesicht sagen, dass die Russen ihre Preise gerne zahlen würden, wenn du nachfragst, warum es von einem Jahr aufs andere teurer wird und nicht zuletzt die Gier die in Ischgl dazu geführt hat, dass sich das Virus noch viel besser ausbreiten konnte.

    Was aber (für uns) mindestens genauso schlimm ist, ist dass hiermit die Büchse der Pandora geöffnet wurde. Wie zu vernehmen war, interessieren sich nun auch andere Gebiete für das Außenfern Modell und wenn wir dem nicht mit ebenso harten Maßnahmen begegnen, werden wir verlieren. Als die ersten zum Boykott aufriefen, hieß es von der Gegenseite, dann kämen endlich die Wanderer, die eh mehr Geld da lassen. Wir werden sehen. Von einer Demonstration wird sich die Gegenseite jedenfalls nicht einschüchtern lassen, höchstens bestätigt fühlen, da diese auch nicht geräuschlos verlaufen wird.

    Ich dürfte mit 4 von meinen 5 Motorrädern noch durch das betroffene Gebiet. Werde es aber nicht tun. Ebensowenig wie ich noch Geld in Tirol lassen werde.

    Die Streckensperrungen in Deutschland werden meiner Ansicht nach von Leuten verursacht, die den ganzen lieben langen Tag eine bestimmte Strecke immer hin und her fahren. Dabei steigern sie sich, ihre Drehzahl und die Lautstärke. Wenn dann beim 10ten Turn das Talent ausgeht, wird es noch mal lauter, weil der Sanka mit Blaulicht und Martinshorn erscheint.
    Begegnet wird dieses Treiben bei uns mit dem stets selben Muster. Es werden Geschwindigkeitsbegrenzungen aufgestellt.
    Bewusste Gruppe macht dann eben eine Sichtungsfahrt (wie zuvor auch schon) und wenn keine Kontrolle, dann ist es wie vorher.
    Sollte eine Kontrolle statt finden, dann trifft es den einmal durch Fahrer, der kein Verständnis dafür hat, warum eine Kurve auf 40 reduziert ist, die er auch bequem mit 80 durchrollen könnte.

    Hier noch ein Zusatz, den ich so nicht auf YT geschrieben habe:
    Die in Dtl gesperrten Strecken hätten vermutlich vermieden werden können, hätte man ein wirksames Mittel gegen diese Hin- und Herfahrerei gefunden. Dabei wäre es so einfach: Man erlässt ein Gesetz, welches dies untersagt und fotografiert einfach alle Fahrzeuge, die einen bestimmten Streckenabschnitt durchfahren. Nach z.B. einer Stunde löscht man das Bild und den Datensatz wieder. Erscheint das selbe Kennzeichen allerdings erneut in der fraglichen Zeit, gibt es ein saftiges Ticket.
    Allen wäre damit gedient. Den Anwohnern, allen anderen Motorradfahrern. Nur einige "schwarze Schafe" verlieren ihre privaten Rennstrecken.

    Gruß Florian aka nairolF

  • #8

    X_FISH (Sonntag, 14 Juni 2020 11:24)

    »[...] Abgesehen davon, dass es sich bei der aktuellen, keinesfalls gut zu heißenden Verordnung nur um eine Handvoll überlaufene Strecken in einer kleine Ecke Tirols handelt und es etwa in Deutschland mehr als zehnmal so viele Streckensperrungen für Motorräder gibt, finde ich es schade und mehr als unnötig, wenn hier nun polarisiert und mit dem Finger auf andere gezeigt wird. [...]«

    Du sprichst mir aus dem Herzen. Zudem die Videos von einigen der »Protestfahrten« gegen die angeblich nun kommende Wochenendregelung (pauschale Fahrverbote für Motorräder): Hupen, Motor in den Begrenzer drehen, Wheelies ziehen. Ja, im Kindergarten hat die Trotzphase seine Berechtigung. Aber irgendwann sollte man mal aus ihr herausgewachsen sein.

    »Ich fahre nicht mehr nach Österreich!« ist so wie »Deutschland ist schlecht!«. Ja wenn dem so ist, dann zieht es bitte durch: Fahrt nicht mehr nach Österreich und kehrt Deutschland den Rücken. Ich empfehle Nordkorea. Da hat es scheinbar viele leere Straßen und man hört das Volk kaum klagen. Muss ein Paradies dort sein. ;)

    BTT: Ist die 95 dB(A) Regelung für legale (!) Maschinen nachvollziehbar? Nur mäßig. Aber mindestens genauso nicht ganz nachvollziehbar ist es, dass die Hersteller zwingend so laute Motorräder bauen müssen. Ja, ein Klappenauspuff braucht man damit man mehr Leistung hat um mehr als 200 km/h fahren zu können. Auf der Landstraße? Außerhalb von Deutschland auf der Autobahn? In Nordkorea vielleicht? Wäre schön wenn die Hersteller da mal reagieren könnten. So wie sie auch schon früher auf die Wünsche und Bedürfnisse der Käufer eingehen konnten (35 kW Modelle, maximal auf 70 kW ungedrosselte Leistung homologiert, etc.).

    Was steht eigentlich bei deiner Tiger 800 bei U.1 drin? Liebäugle ja mit einer - aber wenn ich dann nicht mehr nach Tirol darf gebe ich nicht Tirol den schwarzen Peter sondern muss eben eine andere Maschine finden...

  • #9

    Arnd (Sonntag, 14 Juni 2020 11:25)

    Ich glaube ein Teil derjenigen deutschen Motorradfahrer die jetzt Tirol „boykottieren” tun dies, weil sie in ihrer Urlaubs/ Reisegruppen Maschinen haben mit der sie schlicht das Tourhotel für den Sommerurlaub- lange gebucht und drauf gefreut- nicht mehr anfahren können.
    Sonst stimme ich Dir zu: Wir müssen leiser und rücksichtsvoller fahren, Nachrüsttöpfe mit bedarfsweise zu öffnenden Klappen gehören grundsätzlich nicht ans Moped und gleichzeitig müssen wir uns gegen Kollektivmaßnahmen zur Wehr setzen....

  • #10

    ralph (Sonntag, 14 Juni 2020 12:43)

    servus,

    ich denk, wir als käufer sind da ebenso in der pflicht wie die hersteller.

    nur:
    solange hersteller betrügen und zb abgaswerte manipulieren und abgasklappen einbauen, um die zulassungswerte zu erreichen, ist was grundsätzlich falsch.
    solche fahrzeuge haben keine daseinsberechtigung mehr, hier gehören hersteller in die pflicht genommen.
    da gehört jedes dieser fahrzeuge ohne wenn und aber zum neupreis zurückgekauft und anschliessend verschrottet. amtlich kontrolliert.

    die andere seite sind wir, die käufer und nutzer.
    solange die geichung:
    laut = stark + sportlich = männlich
    als wahr angesehen wird, solange immer mehr leistung gefordert - dadurch auch geliefert - wird und für das non plus ultra in der - auch einschlägigen - presse gehalten und hochgelobt wird, passt auch hier was nicht.

    - solange höher, schneller, weiter, stärker gilt,
    - solange rücksicht klein und selbstdarstellung gross gechrieben wird, ändert sich nichts.
    - solange (pubertäres) imponiergehabe und schaut alle her, wie toll ich bin existiert und mangelndes selbstbewusstsein kaschiert ändert sich nichts.

    umdenken ist angesagt.
    knalltüten in und auf dem motorrad gehören aus dem verkehr gezogen.
    wenn auspuffanlagen - wie und von wem auch immer - manipuliert werden gehören die maschinen nicht auf die strasse, sondern in die schrottpresse, hart gesagt.
    diesen fahrern gehört das bike gesperrt, für so 2-3 jahre und der schein gleich mit.

    umdenken ist angesagt,
    auch bei uns fahrern. so kann ich auch einen haufen spass haben, wenn ich aus orten langsam! rausbeschleunige und erst 500mtr später 'aufmache' . wenn ich durch die orte 'durchrolle' da bist eh langsamer unterwegs, was allen gut tut. im ort.

    wir alle sind gefordert, mitzutun.
    für ein angenehmes miteinander, nebeneinander.

    .... und wenn ich an der kalten kuchl mit:
    boah, ist die leis! angesprochen werd, bin ich am richtigen weg. :)

    <3lich ralph

    der a 18Jährige reitet ;) a bmw r1150 rs, mehr braucht's net.

  • #11

    Werner (Sonntag, 14 Juni 2020 14:17)

    Sehr guter Bericht! Frage: Warum dürfen Leute die scheinbar von der Materie kaum Ahnung haben in Tirol dort solche Gesetze beschließen? Warum holt man sich nicht vorher von den österreichischen Fachverbänden und deren Experten genauere Infos zum Thema? So können die Spezialisten mit den wirklich lauten Klappenauspuffanlagen weiter durch die Gegend dröhnen. Man könnte heutzutage doch bestimmt über Kennzeichenerfassung und Lautstärkemessungen bei Durchfahrt ,die wirklichen schwarzen Schafe gezielt rausziehen und bestrafen.....das würde das Problem für die Anrainer besser beheben.Was sich allerdings nie vermeiden lässt ist,was auch schon Zonko in seinen Stellungnahmen anmerkt ist,da wo es schön ist werden immer die Leute gehäuft hinfahren......das ist überall so. Das es die Anwohner nervt....verständlich. Würde mir nicht anders gehen. Das ist dann an schönen Wochenenden wie wenn du an einer Autobahn wohnst......da sind aber auch lautere Autos unterwegs und die dürfen weiter dröhnen ohne Lärmreglement.

  • #12

    wop (Sonntag, 14 Juni 2020 14:26)

    Ich habe mich schon seit Jahren gefragt wie die Anwohner in Imst das aushalten. Von daher erscheint eine Sperrung nur "logisch". Und da ich nicht Wasser predigen aber Wein saufen kann hat meine neue den Seriendämpfer behalten.

    Ob aber die Sperrung bestimmter Strecken der Weisheit letzter Schluss ist darf doch angezweifelt werden. Das Problem wird nicht gelöst sondern verlagert. Erst wenn alle Krawalltüten aus dem Verkehr gezogen werden wird sich etwas ändern. Ich fürchte das wir bis dahin noch viele Sperren bekommen werden. Das ist ja auch einfach und am Stammtisch sagen alle dann "Gut gemacht".

  • #13

    Gigl (Sonntag, 14 Juni 2020 20:18)

    Super beschrieben Wolf!

    Der Meinung vom Franz schließe ich mich 100% an!

    @Florian,

    wenn du Behauptungen postest, bitte vorher recherchieren!
    Es gibt keine Streckensperrungen für Ausländer in Tirol!
    Zu gewissen Zeiten ist es lediglich für Durchreisende verboten, Staus auf der Autobahn durch die Dörfer zu umfahren, egal, ob Aus - oder Inländer. Ziel- Quell- und Anrainerverkehr ist von dieser Regelung ausgenommen, egal ob Aus - oder Inländer!

    Beste Grüße

    Gigl

  • #14

    Karle (Dienstag, 16 Juni 2020 08:45)

    Hallo Wolf,
    Ist schon richtig was Du sagst bezüglich der Streckensperrungen in D, aber bitte bedenke, dass dies nicht nur dem Lärm geschuldet ist, sondern auch weil sich die Tiefflieger die Köpfe einrennen. Das beste Beispiel hierfür ist für mich der Kesselberg vom Walchen- zum Kochelsee. Es sind nicht nur Mopeds aus D, sondern im Sommer auch sehr viele aus Ö, oft der überwiegende Teil. Und die sind meistens auch nicht gerade leise.

  • #15

    Christian t4p (Dienstag, 16 Juni 2020 10:46)

    Eigentlich wäre ich jetzt schon bei Freunden (Il Molino del Ponte) in der Toskana.
    Da Zeitpunkt suboptimal, also Planänderung: Tour durch Österreich, Tirol inklusive!
    Da hat aber Frau Felipe was dagegen. Hab blöderweise meinen vergleichsmäßig leisen Tiger
    im Februar durch eine Multistrada ersetzt .. 102db im Zulassungsschein, oje! nix is mit Tirol!
    Obwohl die Multi sehr wohl bescheiden tönend bewohntes Gebiet durchfahren kann!

    Hab bei Kai (Chef des MOHO "Schönauerhof" im Lechtal) über die aktuelle Situation nachgefragt:

    Hallo Christian,

    vielen Dank für deine Anfrage und die freundliche Schilderung der Situation.
    Soviel Höflichkeit sind wir in dieser Angelegenheit gar nicht gewohnt, da wir meist
    nur noch von den Gästen wegen dieser Maßnahmen beschimpft werden.
    Nachdem wir aber nichts dafür können und versuchen mit allen Mitteln dagegen anzukämpfen,
    habe ich folgende Info für Sie.
    Seit dem 10.06.2020 gilt die Lärmschutzverordnung der Tiroler Landesregierung.
    Hier werden Motorräder mit einem Standgeräusch von mehr als 95 DB als zu Laut eingestuft.
    Da die Verordnung zur Zeit noch brandaktuell ist, wird sie speziell in den ersten Wochen unglaublich
    Stark kontrolliert werden.
    Wie wir beide wissen, sind gerade die großvolumigen Reisemotorräder problemlos in der Lage,
    leise durch die Orte zu fahren, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass sie das, wenn sie dieser
    Norm nicht entsprechen nicht dürfen. Wir hatten jetzt eine Gruppe deutscher Biker im Haus, die
    An dem Fronleichnams Wochenende 3 Tage in unserer Gegend unterwegs waren und keine Kontrolle
    Gesehen haben. Anderer Seits kann es jedoch durchaus sein, dass man auch zwei Mal am Tag kontrolliert wird.
    Wenn man laut der (vollkommen sinnlosen) Einstufung unserer grünen Verkehrslandesrätin nach zu laut ist,
    dabei erwischt wird, wäre eine Strafe von 220 Euro fällig.
    Hoffe mit dieser Information behilflich gewesen zu sein und grüße herzlichst.
    Kai

    Lechtaler Bikerhotel
    Schönauer Hof

    PS: und an meinen Lieblingsbadesee in Guntramsdorf (Ozean) dürfen coronabedingt?! auch nur Guntramsdorfer - sind zwar kaum welche dort, aber so sind dir Regeln!
    vielen Dank an unsere Politiker für ihre praxisnahen Entscheidungen!

    liebe Grüße,
    Christian

  • #16

    Hilmar (Mittwoch, 24 Juni 2020 13:59)

    Was macht eigentlich jetzt die Polizei in Österreich, die haben doch 1260er Multistradas bekommen. Die sind doch auch zu laut.
    Zu den Streckensperrungen in Deutschland: Bei mir hier im Odenwald sind 3 Strecken schon seit ca. 25 Jahren gesperrt. Aber nicht wegen Lärm, sondern wegen der hohen Unfallzahlen auf diesen Strecken. Einige Kommunen hier, wollen auch wegen Lärm die durchfahrt von Motorrädern verbieten. Was aber dank Gesetzen noch nicht so einfach möglich ist.
    Bei uns vergeht auch kaum ein Wochenende ohne massive Kontrollen durch die Polizei. Dies hat auch Wirkung. Bei einer Kontrolle vor 3 Wochen, waren von 153 kontrollierten Bikes nur 2 zu laut.
    Dies kann man dann auch in den Tageszeitungen lesen. Und die Polizei argumentiert das Streckensperrungen nicht nötig sind, da die große Mehrheit der Biker verstanden haben. Und ein erlaubtes Fahrzeug eben erlaubt ist.