Motorradfahren bei Regen

Dem einen oder anderen meiner Motorradfreunde wird jetzt vielleicht ein zynischer Spruch über die Lippen kommen, habe ich mir doch in ihren Augen auf einigen meiner jüngsten Reisen hart den Ruf des "Regenkönigs" angeeignet, aber abgesehen davon, dass ich auch bei Schönwetter mehr als die meisten unterwegs bin, wird mir so wenigstens für das neueste Kapitel im Bereich Unterwegs -> Fahrtechnik sicher keiner die nötige Kompetenz absprechen ;-): Es geht ums Fahren bei Regen, von den wenigsten erwünscht aber bei regelmäßigem Gebrauch des Motorrades speziell in unseren Breiten eben nicht zu verhindern. Beachtet man ein paar "Grundregeln", müssen Nass & (Fahr)spaß einander freilich nicht zwingend ausschließen und man fährt auch bei Regen auf der sicheren Seite.

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Kommentare: 13
  • #1

    Tom (Freitag, 10 Januar 2014 08:46)

    "Meist sieht man vorher, was auf einen zukommt". Stimmt. Und wenn mans nicht glauben mag, muß man auf andere Indikatoren achten und richtig interpretieren. Einheimische Hirten, die ihr Vieh im Schweinsgalopp von der Weide in den Stall treiben, dürfen nicht als Vorboten strahlenden Sonnenscheins gewertet werden. ;-)

  • #2

    vienna_wolfe (Freitag, 10 Januar 2014 09:29)

    @ Tom:
    Das Foto hat tatsächlich was von einem Lehrgang unter dem Motto "dort fahr jetzt besser nicht hin" - außerdem hast eine wirklich gute Figur g'macht ;-)
    Und zum Rest: Das mit der Deutung der Indikatoren stimmt natürlich, andererseits macht's bei Regen im Schotter mehr Spaß als auf Asphalt...

  • #3

    Mel (Montag, 13 Januar 2014 10:59)

    Aber Regengöttin bleib immer noch ich!:-P

  • #4

    vienna_wolfe (Montag, 13 Januar 2014 11:26)

    @ Mel:
    Jo eh! Wobei du 2013 schon ein wenig geschwächelt hast, wenn ich da ans tolle Wetter auf Korfu oder die sonnige Heimfahrt über die Jadranska Magistrale denke - nicht zu vergessen die eine oder andere Ausfahrt in die KK oder zur Wuchtelwirtin... ;-)

  • #5

    Gerhard (Mittwoch, 15 Januar 2014 17:42)

    Seas Wolf,

    wieder mal sehr flüssig und anschaulich geschrieben...
    Bei mir haperts seit 30 Jahren an der Kleidung. Ich hab bis jetzt noch keine praktische, regenfeste Tourenbekleidung gefunden. Bin aber auch zu neidig um mir gscheites Gwand zu leisten. Aber heuer is es soweit - im Frühjahr lass ich mich vom Bike Experts wetterfest einkleiden.
    Is ja auch ein Sicherheitsaspekt - nur wenn man sich wohlfühlt am Gerät ist man sicher unterwegs.
    Ansonsten bin ich der Meinung, das moderne Reifen wie mein derzeitiger Heidenau Scout und mein alter Anakee II eine so gute Regenperformance haben, das wir Alltagsfahrer bei Nässe noch mehr Reserven als bei trockener Fahrbahn haben. Im Gelände spielt sich sowieso vieles im Kopf ab und im Sturzfall landet man im Gatsch wenigstens weicher;)

    lg,
    Gerhard

  • #6

    vienna_wolfe (Donnerstag, 16 Januar 2014 07:20)

    @ Gerhard:

    Danke! Und du wirst sehen: Mit dem richtigen Gwandl willst fast nur noch im Regen fahren ;-) Naja, zumindest stört er mich definitiv weniger, seit ich mir das Teuertech-Zeug geleistet hab. Mit den Reifen hast recht, speziell der Heidenau ist bei Nässe wirklich eine Wucht und lässt weit mehr zu, als sich die meisten zutrauen…

  • #7

    Roman Rosenberg (Donnerstag, 13 März 2014 11:55)

    Ja gerade wenn man noch nicht die Erfahrung und Können hat, empfiehlt es sich auf deine Punkte einzugehen ;-)
    Aber wie du schon erwähnt hast, sehr wichtig ist die Kleidung.
    Und da bin ich auch noch am überlegen.....dein Touratech 2 Teiler ist klasse, aber auch sehr teuer. Wert wird er es sein, sicher ein Tolles Gwandl und ein must have wenn`s Börsel mitspielt ;-)

    LG Roman

  • #8

    vienna_wolfe (Donnerstag, 13 März 2014 16:35)

    @ Roman:
    Die Erfahrung kommt, wie das Wort schon sagt, mit dem FAHREN ;-)
    Und gute Gwandln gibt's auch um einen günstigeren Tarif, der weiter oben von Gerhard ins Spiel gebrachte Bike Expert in Wr. Neustadt hat da z.B. wirklich eine feine Auswahl. Dort könntest mal reinschauen, bevor der Tiger kommt (bin mit denen weder verbandelt, noch bekomme ich einen besseren Preis, ist einfach ein gut sortierter Laden). Bei mir ist es halt so, dass ich wirklich sehr viel fahre und mir das daher letztes Jahr geleistet hab.

  • #9

    maxmoto (Donnerstag, 27 März 2014 22:20)

    Ich bin ja wirklich der Schönwetterfahrer schlechthin - bin aber natürlich auch schon in den Regen gekommen und da hab ich die Erfahrung gemacht: Wenns nach Regen aussieht oder riecht, lieber zu früh die Regenklamotten anziehen (also vor dem Regen) weil man da nicht in Stress kommt, als zu spät, weil man da eben in Stress kommt, beim Anziehen schon schwitzt, unter den Regenklamotten schon nasse Klamotten hat und dann wird's einfach ungemütlich und Spaßbremsend.
    Also lieber einmal zu oft regenfest gemacht, als einmal zu spät.
    Deinen Satz (ziemlich zum Schluss):
    Im Regen ab und an ein wenig leicht "anzubremsen" befreit die Bremsscheibe vom Wasserfilm und hält sie stets "einsatzbereit"…
    kann ich nur unterschreiben, weil, wenn man's nicht macht, dann bremsen muss, reagiert die Bremse verzögert, man bremst unwillkürlich stärker und das kann dann bei der plötzlich einsetzenden Bremswirkung zu stark sein.
    Bodenkontakt nich auszuschließen!

  • #10

    vienna_wolfe (Donnerstag, 27 März 2014 23:01)

    @ Max:
    Ich bin ja auch ein Schönwetterfahrer (wenn's nicht grad regnet) ;-)
    Freut mich, wenn meine Ausführungen auch einem so erfahrenen Motorradreisenden wie dir gerecht werden – und wo'sd recht hast, hast recht: nix is unangenehmer als als a Nasser ins Regengwandl zu schlüpfen...

  • #11

    Oskar (Donnerstag, 24 April 2014 08:33)

    liebe Leut', es gibt kein dichtes Regengewandl, die Tauglichkeit kann man nur in Stundeneinheiten angeben. Auf drei Wochen Norwegen, Schweden, Dänemark und Deutschlandtour (10 500km) hat es 2 1/2 Wochen fast täglich geregnet, irgendwo regnet es immer rein, Helm, Hose... wobei die nassen Eggs am unangenehmsten sind. Hab mir schon eine Spritzdecke überlegt, wie beim Kajak. :-)
    Das Fahren selbst war nie das Problem, auch nicht bei geflutete Strassen....

  • #12

    vienna_wolfe (Freitag, 25 April 2014 07:14)

    @ Oskar:
    Prinzipiell hast sicher recht, aber probier mal den Companero von Touratech (nein, ich bekomme leider keine Provision) - da geht echt nix durch, selbst bei tagelangen Fahrten durch Schüttregen, was dich freilich auch nicht vor Wasser im Helm, den Stiefeln oder Handschuhen schützt... ;-)

  • #13

    Gunther (Dienstag, 05 August 2014 07:52)

    Zum Thema Regenfahrten bzw. Winterfahrer: viele Brillenträger - so wie ich - leiden da ja dopplet. Läuft das Visier nicht an, ist´s garantiert die Brille, die beschlägt. Und im Winter habe ich einmal den Fehler gemacht, ein paar Minuten mit offenem Visier zu fahren. Dann machte ich das Visier wieder zu - es war vereist. Und wer hat am Moped schon ein Eiskratzerl mit??? Daher hab ich mir einen Helm mit heizbarem Visier zugelegt (http://www.heizvisier.de/page7.php). Hilft ungemein …