Der gute Vorsatz

Der Jänner ist zu Ende – und wie steht’s mit den Neujahrsvorsätzen? Hand aufs Herz: Erfahrungsgemäß ist um diese Jahreszeit die erste Zigarette doch längst geraucht, das erste Bier bald schon nimmer wahr und auch die erste Tafel Schokolade, falls wirklich noch nicht verdrückt, bestenfalls nur noch eine Frage der Zeit. Und wegen dem Abo im Fitnesscenter…

…nein, lassen wir das jetzt lieber.

 

Warum also nicht gleich Vorsätze fassen, die man gerne umsetzt? Sich selbst etwas Gutes tun. Zum Beispiel, in dem man sich vornimmt, dieses Jahr mehr mit dem Motorrad zu fahren. Da die Saison für die meisten ohnehin noch nicht begonnen hat, ist es auch noch nicht zu spät dafür. Wie das gehen soll, wo doch Job, Familie und was weiß ich noch für Verpflichtungen immer wieder als Spielverderber herhalten?

Wo ein Wille, ist meist auch ein Weg, bei mir sind’s sogar Schotterwege in Gegenden, wo sie die wenigsten vermuten würden.

 

Es beginnt mit der einfachen Frage, ob man denn nicht auch mit dem Moped zur Arbeit fahren könne. Wird diese mit „Ja“ beantwortet – und es spricht nicht viel für ein „Nein“ – stimmt schon einmal die Richtung. Nächster Schritt: Warum nicht täglich eine halbe Stunde früher los, um die schönere Strecke zu nehmen? Meine Umwege ins bzw. vom Büro (je nachdem, ob es sich um Früh- oder Spätdienst handelt) bleiben selten unter 150, 200 und mehr Kilometer lang, dafür reicht eine halbe Stunde natürlich nicht. Aber wenn’s Spaß macht, kommt das irgendwann sowieso von allein. Im Vertrauen: Es macht Spaß. Jedenfalls kann ich bei keiner anderen Tätigkeit so schön den Kopf frei bekommen bzw. mich auch geistig auf den kreativen Teil der Arbeit "vorbereiten".

Positiver Nebeneffekt: Man kommt definitiv besser gelaunt am Ziel an.

Und welche Partnerin mag nicht auch einen gut gelaunten Mann daheim? Also sollte sie doch zu überzeugen sein, dass auch zumindest ein Tag am Wochenende gefahren werden muss, sozusagen in ihrem Interesse. Wobei der Ausflug zusammen natürlich den Idealfall darstellt, ob jetzt auf einem oder zwei Motorrädern.

 

Klar ist der Höhepunkt des Motorradjahres meist die Reise auf zwei Rädern, aber selbst wenn sich diese aus welchen Gründen auch immer nicht ausgeht, lassen sich im Sattel so viele unvergessliche Momente erleben. Etwa einfach öfter mal schon in aller Früh noch bei Dunkelheit los, um den Sonnenaufgang am Bike zu erleben; sich auch mal kurz das Zelt schnappen (oder die Kreditkarte für eine Übernachtung) und erst morgen wieder heimkommen;  nach dem Büroschluss/Familientreffen/wichtigen Termin etc. noch eine ausgedehnte Runde drehen – die Sommerzeit ist doch wie gemacht dafür; den Herbst und seine Farben erFAHRen, und, und, und...

 

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, die persönliche Kilometerleistung nach oben zu schrauben. Aber fast keinen Neujahrsvorsatz, der mehr Spaß macht.

-wolf

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Kommentare: 6
  • #1

    Güni ART (Guenter R. Artinger) (Sonntag, 31 Januar 2016 10:13)

    Ich kann dir nur in allen Belangen Recht geben. Ach ja und wenn mal der Jänner vorbei ist beginnt der Countdown zur neuen Saison.
    In diesem Sinne wünsche ich eine Schrott und Bullenfreie Saison.

  • #2

    vienna_wolfe (Dienstag, 02 Februar 2016 15:24)

    @ Güni:
    Danke - und wann immer du deine Saison beginnen lässt, lass es mich wissen: Wäre doch gelacht, wenn wir heuer nicht mal eine gemeinsame Runde zusammenbringen würden. Wünsche auch dir ein spannendes 2016 auf zwei Rädern!

  • #3

    Marcel (Montag, 15 Februar 2016 14:53)

    Welch Weise Worte zum Jahresanfang( Ich lass den Saisonanfang mal weg, bei mir ist mittlereweile wieder immer Saison)
    Aber genau die von Dir angesprochenen Spielverderber haben mich sogar ein paar Jahre am Mopedfahren gehindert. Den von dir angesprochenen Neujahrsvorsatz hab ich mir letztes Jahr im Spätsommer gemacht. Mittlerweile fahre ich so oft es geht ( na gut, sobald meine Tiger nun endlich kommt) zur Arbeit, immerhin 250KM one way, aber auch nutze ich für Dienstreisen weniger das Flugzeug, dafür mehr das Motorrad. Schon witzig wenn man mit einem dreckicken Moped vorfährt und unter der Kutte der Anzug zum Vorschein kommt :)
    Aber ein guter Anstoß, ich glaub ich werd mich dem Thema demnächst auch mal in meinem Blog widmen.

    cheers
    Marcel

  • #4

    vienna_wolfe (Mittwoch, 17 Februar 2016 12:00)

    500 km zur und von der Arbeit? Beneidenswert ;-)
    Wünsch dir jedenfalls viel Spaß mit dem neuen Moped und dass die Vorsätze auch langfristig umgesetzt werden. Deinen Blog hab ich mir auch schon angeschaut - vielversprechender Beginn, weiter so!

  • #5

    Rüdiger (Mittwoch, 02 März 2016 10:33)

    Ich bin ein Ganzjahresfahrer - so gesehen gibt es für mich nicht wirklich ein Saisonende. Ich fahre auch praktisch täglich zur Arbeit, so kommt man nicht aus der Übung :-). Oftmals plane ich eher nach der Firma mal eine Runde übers Leithagebirge oder in den Wienerwald. In der Früh ist mir das zu stressig (noch früher aufstehen... nööööö). Früher fuhr ich sehr viele Reisen, dann kamen zwei Kinder und neben den Bürofahrten nur wenige Wochenendtouren. Aber heuer werde ich erstmals wieder ordentlich durchstarten - ich freu mich darauf und werde mir die eine oder andere Tour aus deiner Homepage vornehmen (Friaul wäre mal interessant!).

  • #6

    vienna_wolfe (Samstag, 05 März 2016 15:16)

    @ Rüdiger:
    Da sind wir ja quasi Kollegen (als Ganzjahresfahrer), ich hatte heuer schon wieder Ende Februar die ersten 3.000 Zweiradkilometer voll. Mehr After-Work-Touren sind doch schon einmal ein guter An- bzw. Vorsatz, und wenn Wienerwald sowie Leithagebirge auch deine "Reviere" sind, spricht doch nix dagegen, dass wir mal eine gemeinsame Runde drehen. Würd mich freuen. Ansonsten findest du auf meiner Seite sicher den einen oder anderen fahrenswerten Vorschlag, Friaul kann ich für eine mehrtägige Tour jedenfalls immer empfehlen...