Rumänien! Kopfschütteln war noch so ziemlich die netteste Antwort, als ich im Bekanntenkreis meine Reisepläne offenbarte. Was willst denn dort? Da kommst sicher ohne Motorrad zurück. Und, und, und noch mehr Vorurteile. Dabei bietet dieses Land wunderbare Strecken, herrliche Ausblicke, beeindruckende, wilde Landschaften.
Okay, die Straßen sind mies, aber ich suche mir ja auch bei uns immer wieder Wege abseits glatt asphaltierter Pfade - und die sind dort garantiert um einiges leichter zu finden. Irgendwo hab ich bezüglich Rumänien den Begriff „asphaltierte Offroad-Strecken“ gelesen - ich übernehme ihn einfach in mein Repertoire, viel treffender kann man es ohnehin nicht umschreiben. Denn hatte ich mich als Kind schon immer gewundert, wie die Schweizer ihre Löcher in den Emmentaler bringen, so drängt sich im Land des Draculas schon nach wenigen Kilometern die Frage auf, wie all diese Löcher in die Straßen kommen: Die sind wirklich Käse. Ganz im Gegensatz zu den Menschen dort. Ich hasse zwar prinzipiell Verallgemeinerungen, aber der Eindruck, den ich auf dieser Reise gewonnen habe, ist positiv: Durch die Bank begegneten wir freundlichen, hilfsbereiten Leuten, einzig die Verständigung war oft ein Problem, da meist nur die Jüngeren wenigstens einigermaßen über Englisch-Kenntnisse verfügen. Und ich behaupte jetzt einmal, dass die Gefahr, sein Motorrad geklaut zu bekommen, am Gardasee oder in Nizza ungleich höher ist. Die ganzen Gauner sind wahrscheinlich wirklich alle bei uns…
…naja, fast alle - aber mehr dazu am Ende meines Reiseberichtes.
Jedenfalls hat die Fahrt durch Rumänien, Moldawien und die Ukraine bis Odessa am Schwarzen Meer auch mitgeholfen, Vorurteile in mir wegzuräumen. In Erinnerung blieben dafür die winkenden Kinder am Straßenrand, die Offenheit der Menschen und ihre Gastfreundschaft.
Streckenlänge: Ca. 530 Kilometer
Strecken-Link: MotoPlaner
Wien - Budapest - Szolnok - Oradea - Baila Felix
Ungarn hat für Motorradfahrer durchaus auch seine Reize, wenn man auf der Suche nach Sand- oder Schotterpisten ist, für uns war es diesmal aber lediglich Transitland, wollten wir doch schon die erste Nacht unserer Reise in Rumänien verbringen. Bis nach Budapest nahmen wir daher die Autobahn, um erst einmal Kilometer zu machen. „Landschaft“ gibt es in dieser Gegend ohnehin eher wenig zu sehen, wenngleich die Steppe bei Tatabanya direkt ein wenig hügelig wurde. Der Straßenbelag war 1a, und das bis zur Hauptstadt ohne einer einzigen – die ASFINAG möge sich ein Beispiel nehmen – Baustelle. Nach einem Mittags-Snack in einem der vielen Schanigärten an der Donau ging es dann auf der Landstraße weiter, schließlich bekommt man nur dort einen Eindruck davon, wie die Leute leben. Und der südliche Teil ist wirklich die ärmste Gegend Ungarns, dennoch waren die Straßen bis zur Grenze größtenteils in Ordnung und es ging recht flott voran.
Was sich mit dem Übertritt nach Rumänien schlagartig ändern sollte. Alles was einem diesbezüglich auf die Reise mitgegeben wurde, bestätigte sich schon auf den ersten Kilometern: Rumäniens „Straßen“ sind eine Herausforderung für Mensch und Maschine, aber zumindest auf die Regelmäßigkeit unregelmäßig auftretender Schlaglöcher oder ab und an gleich überhaupt fehlender Fahrbahnabschnitte kann man sich verlassen. Sowie auf die Freundlichkeit der Rumänen, die einem wirklich überall sehr offen begegnen. So bot mir der Vermieter der Pension in Baila Felix gleich von sich aus an, mein Motorrad im Hof bei seinen Autos abzustellen: „Dort schlafe ich hinter dem Fenster und passe schon selber auf, dass nichts passiert.“
Streckenlänge: Ca. 280 Kilometer
Strecken-Link: MotoPlaner
Baila Felix - Beius - Chiscau (Pestera Ursilor) - Stei - Campeni - Alba Iulia - Sebes - Petresti
Nach einem am Balkon mit dem Gaskocher selbst zubereiteten Espresso ging es bei Sonnenschein weiter Richtung Apuseni Gebirge, an dessen Fuße nach knapp 80 Kilometern der Besuch der Bärenhöhle Pestera Ursilor auf unserem Plan stand. Hierfür verlässt man nach Beius die E79 und fährt eine teilweise frisch asphaltierte Straße bis zum kleinen Ort Chiscau. Schon vor der riesigen Tropfsteinhöhle, die man nur in geführten Gruppen zu jeder halben Stunde betreten darf, winden sich zahlreiche Souvenierstände den Weg zum Eingang hinauf. Den rumänischen Führer konnten wir zwar nicht verstehen, nach einer Weile aber bemerkten wir, dass ein paar Deutsche Touristen eine Dolmetscherin dabei hatten und erlauschten so auch einige Infos. Das im Scheinwerferlicht drapierte Skelett eines dieser vor 15.000 Jahren lebenden Höhlenbären ist angeblich das einzige vollständig erhaltene in Europa - aufgerichtet war Meister Petz anno dazumals stolze vier Meter hoch und brachte 600 Kilo auf die Waage. Nicht minder imposant waren die teilweise mächtigen Stalaktiten, die von der Höhlendecke hingen, kurz: ein durchaus empfehlenswerter Abstecher.
Um an unser Tagesziel bei Sebes zu gelangen, verließen wir danach die „Europastraße“ erneut, allerdings des Fahrspaß‘ wegen: Die Pass-Straßen, die uns kurvenreich bis auf ca. 1250 Meter hinauf übers Apuseni Gebirge nach Alba Iulia führten, ließen uns über den teilweise schlechten Belag hinwegsehen. Der kurze, aber recht ordentliche Regenguss irgendwo da oben, war der Laune freilich weniger zuträglich, der Ausklang des Tages aber ließ auch den bald wieder in Vergessenheit geraten. Die Pension in Petresti war fein, der Vermieter auch ohne eines gemeinsamen Wortschatzes freundlich und das Lokal, das wir im Ort fanden, hervorragend. Was sowohl für Mels gegrillten Fisch gilt, als auch meine Wahl, die vom Betreten des Restaurants an feststand: Prangte doch dort in großen Lettern „Muschi“ an oberster Stelle von der Spezialitäten-Karte - was ich einfach probieren musste, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was ich serviert bekommen werde. Das gegrillte, saftige Stück Schweinefleisch schmeckte jedenfalls vorzüglich zum rumänischen Bier.
Streckenlänge: Ca. 290 Kilometer
Strecken-Link: MotoPlaner
Strecken-Video: Transalpina
Petresti - Novaci - Horezu - Ramnicu Valcea - Curtea de Arges - Domnesti - Loturi
Die Sonne lachte schon Frühmorgens ins Fenster und die gute Laune stieg abermals - wartete doch ein erster Höhepunkt der Reise auf uns, im wahrsten Sinne des Wortes: Die Transalpina, mit bis zu 2.145 Metern über dem Meeresspiegel die höchstgelegene Straße Rumäniens. Bis vor kurzem noch ein Geheimtipp für Schotteristen, wurde 2009 damit begonnen, sie auszubauen und asphaltieren, was bis auf kurze Abschnitte auch bereits geschehen ist. Dennoch ist diese insgesamt 150 (!) Kilometer lange Gebirgsstraße, die einst von den Römern erbaut wurde, um die Südkarpaten zu überqueren, ein beeindruckendes Fahrerlebnis, sowohl was die Landschaft mit ihren Schluchten, Wäldern und Felswänden, als auch was die Streckenführung betrifft. Mittlerweile eben größtenteils schon auf (in diesen Breiten unüblich) perfektem Asphalt, weshalb sie auch für reine Straßenmaschinen gut fahrbar ist, wenngleich prinzipiell für Rumänien eine Reiseenduro sicher die bessere Wahl darstellt. Meiner Meinung nach muss die Transalpina keinerlei Vergleiche mit etwa einer Großglockner Hochalpenstraße scheuen – wobei der Vergleich hinkt: Die Straße über die Karpaten hatten wir an diesem Tag praktisch für uns allein, in den Alpen ein Ding der Unmöglichkeit!
Das Wetter freilich hielt nicht, was der Morgen versprochen hatte. Wie im Hochgebirge immer möglich, schlug es um die Mittagszeit rasch um.
In der Nähe des Lacul Vidra suchten wir Unterschlupf vor dem mittlerweile schon recht ordentlichen Regen und ich verschaffte mir mit einem feinen Teller heißen Borschtsch schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf die später am Reiseplan stehende Ukraine. Kurz vorm Aufbruch gesellte sich Matthias, ein Deutscher V-Strom-Fahrer an unseren Tisch, der den Tiger vor dem Lokal stehen gesehen hatte. Leider mit schlechten Neuigkeiten: Die Tranfagarasan, einer der Hauptgründe, warum ich mich für diesen Rumänien-Trip entschieden hatte, sei vom Norden her wegen eines Erdrutsches und vom Süden wegen eines abgebrochenen Straßenstückes beim Vidraru-Stausee derzeit unpassierbar. Er hatte es von beiden Seiten versucht und konnte das auch mit Fotos belegen:
Links die nördliche Zufahrt zur Transfagarasan, die durch einen Erdrutsch unpassierbar war, rechts die Variante vom Süden mit dem weggebrochenen Straßenstück. Herzlichen Dank an den "Steinmeister vom V-Strom-Forum" für das Bereitstellen seiner Bilder.
Dafür hatte es Teil zwei der Transalpina über den Urdele-Pass in sich, auch wenn der Ausblick immer wieder durch einfallenden Nebel getrübt war und die Kälte sich immer mehr in die Handschuhe fraß. Einmal blickte mir in einer Kurve ein mächtiger Hirsch in die Augen, Bären und Wölfe bekamen wir leider (oder Gott sei Dank) nicht zu sehen. Bei laufender Kamera und am Motorrad sitzend wären sie mir ja durchaus willkommen gewesen, bei der Brettljause am Straßenrand weniger – wer ist schon scharf drauf, selbst Jause zu sein?
Fotostopps wurden fast keine eingelegt, zum einen sah man teilweise sowieso die Hand nicht mehr vorm Visier, zum anderen sagte mir eine innere Stimme bzw. ausbleibende Rückmeldungen vom Soziasitz, dass meine durchfrorene bessere Hälfte nur noch weit, weit weg wollte - zu frisch war wohl noch die Erinnerung an unseren letzten Schweiz-Trip, auch wenn ich das Wetter weit besser als damals fand. Wäre da oben irgendwo eine Bus-Haltestelle gewesen, ich hätte wohl dennoch ganz schlechte Karten gehabt…
In Novaci, am Fuße der mächtigen Gebirgskulisse angelangt, besprachen wir bei einer heißen Tasse Kaffee die weitere Vorgehensweise – war doch für den nächsten Tag geplant gewesen, die Karpaten wieder zurück von Süd nach Nord über die Transfagarasan zu überqueren. Alleine hätte ich mich wohl selbst von der Situation vor Ort überzeugt und einen „Umweg“ gesucht. Links vom Lacul Vidraru war auf meiner Karte ja auch eine kleine Straße eingezeichnet. Wohlwissend, wie diese dünn strichlierten Gebirgsrouten abseits des geduldigen Papiers in der Realität aussehen sowie im Sinne des Haus- bzw. Motorradfriedens wurde dieser Gedanke aber verworfen und gemeinsam entschieden, das nächste Tagesziel Bran mit dem Dracula-Schloss Törzburg eben schon Vormittags und von der Südseite aus anzufahren. Eine gute Wahl, wie sich Tags darauf zeigen sollte.
Für den Rest dieses Tages wollten wir daher noch einige Kilometer machen, die uns bis knapp vor Campulung führten. Die Straßen waren hundsmiserabel, das Quartier, das wir im strömenden
Regen fanden, nicht besser. Aber zumindest wachte ein riesiger Hofhund streng übers Motorrad. So streng, dass ich nur mit einigem Bauchweh am Morgen unsere Taschen draufpackte - woher
sollte „Lessie“, wie ihn der Besitzer dann netterweise doch zurückrief, denn auch wissen, dass ich der rechtmäßige Besitzer bin? Mel mochte er sowieso viel lieber als mich, da die ihm am Abend
noch die Reste unserer Jause verfüttert hatte.
Ein paar Impressionen eines langen Tages:
Streckenlänge: ca. 115 Kilometer
Strecken-Link: MotoPlaner
Loturi - Campulung - Rucar - Fundata -Bran - Predeal - Sinaia
Nur wenige Kilometer nach der Weiterfahrt kamen wir übrigens an zwei wunderschön gelegenen Pensionen vorbei. Auch ohne jeglicher Funkverbindung zwischen den Helmen spürte ich die stechenden Gedanken hinter mir – aber wie hätte man das am Abend davor schon ahnen können? Sonnenschein, ein Frühstück in Campulung sowie die wunderschöne, kurvenreiche Panoramastrecke auf der Bundesstraße 73 über Fundata bis Bran (ein Muss für jeden Motorradreisenden in Rumänien), die uns bei der ursprünglichen Planung eigentlich entgangen wäre, sorgten aber rasch wieder für Harmonie am Bike. Neben den immer wiederkehrenden Schlaglöchern (die in diesem Abschnitt allerdings eher selten auftraten) bieten Motorradfahrten durch das Land des Draculas noch andere Regelmäßigkeiten: Egal, wie klein und teilweise heruntergekommen die Dörfer auch sein mögen, die Kirchen wirken immer schmuck und gepflegt – ob vollständig aus Holz gebaut, oder mit ihren silbernen Dächern, die kilometerweit in der Sonne glänzen – dazu begegnet man immer wieder winkenden Kindern, die einem ein Stück hinterherlaufen, dreht schon mal der eine oder andere Mann interessiert eine Runde um den abgestellten Tiger.
So war ich auch wenig verwundert, als sich in Bran ein Grüppchen ums Bike bildete, während wir nach der Besichtigung der Burg in einem Gartenlokal Nudeln bestellten. Erst als ich aus der Entfernung beobachtete, wie diese Leute schon minutenlang ihre Kreise drehten, sich bückten, um Details zu sehen und ganz offensichtlich auch das ein oder andere Teil berührten, wurde ich ein wenig unruhig und beschloss, kurz nach dem Rechten zu sehen: „Hi! Is everything okay?“ „Servas“, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen und die mutmaßlichen „Räuber“ entpuppten sich als zwei Biker-Paare aus Österreich, die mit einer GS und einer Varadero durch Rumänien unterwegs waren, nur eben den Ausflug zum Dracula-Schloss ohne Motorräder in „Zivil“ absolvierten. Auch sie waren enttäuscht über die Sperre der Transfagarasan und nahmen meinen Tipp mit der Transalpina interessiert entgegen.
Die Törzburg selbst ist ein nettes, verwinkeltes Schlösschen, in dem man einiges über die Geschichte der rumänischen Herrscher erfährt bzw. Ausstellungsstücke aus dem Fundus des Hauses Habsburg (toskanische Linie), wie unter anderem die Krone, besichtigen kann – von Vlad III. Dracul, dessen Herrschaftsgebiet ja in der Walachei und nicht in Siebenbürgen gelegen war, ist freilich wenig zu sehen. Angeblich verbrachte der dort nur eine einzige Nacht in Gefangenschaft – was die findigen Geschäftemacher nicht davon abhält, in unzähligen Ständen ihre Souveniers an den Touristen zu bringen.
Von Bran aus ging es für uns dann gebirgig weiter bis zum rumänischen Wintersportort Sinaia, wo wir am Nachmittag ein nettes Quartier fanden. Kurz bevor es einmal mehr heftig zu regnen begann, machten Tiger und ich noch einen Abstecher zum Schloss Peles, das zwischen 1873 und 1883 für König Carol I. von Rumänien gebaut und vom Wiener Archtitekten Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer geplant worden war. Gegen ein geringeres „Bestechungsgeld“ von umgerechnet 2,50 Euro für den Security-Mann am Parkplatz ersparte ich mir den mühsamen Fußweg bis zu den insgesamt sieben Terassen und fuhr mit dem Motorrad hinauf. Wenig später öffnete der Himmel abermals seine Schleusen, so dass wir beschlossen, das Hotelzimmer nicht mehr zu verlassen und statt eines Restaurant-Besuches Salamibrote mit Käse aus dem Seitenkoffer zum Nachtmahl zu nehmen.
Streckenlänge: ca. 410 Kilometer
Strecken-Links: 1. (bis Braila), 2. (bis Tulcea)
(der MotoPlaner "kennt" die Fährverbindung über die Donau nicht)
Sinaia - Campina - Baicoi - Plopeni - Buzau - Berca - Buzau - Braila (Donau-Fähre) - Tulcea
Die Wolken hingen immer noch dicht und bedrohlich über den Bergen, als wir uns auf den Weg in Richtung Donaudelta machten – aber es blieb (erstmals) den ganzen Tag trocken. Da ich Großstädte gerne umfahre, weil man in ihnen nur unnötig Zeit verliert, verließen wir vor Ploiesti die E60 und gelangten über die 102C bzw. 100H nach Buzau. Die Landschaft war bis dahin wenig spannend, dafür lohnte der Abstecher zu den Schlammvulkanen, die etwa 20 Kilometer nordwestlich der Kreishauptstadt beim kleinen Dorf Berca für ein exotisches Naturschauspiel sorgen.
Auch die Fahrt dorthin ist landschaftlich sowie kurventechnisch eine willkommene Abwechslung zum eher langweiligen Weg bis Braila, wo wir in Ermangelung einer Brücke mit der Fähre die Donau querten. Von dort sind es noch einmal rund 90 Kilometer bis Tulcea, dem Tor zum Donaudelta, das wir nach insgesamt gut acht Stunden Reisezeit und ohne einer vernünftigen Mahlzeit seit dem Frühstück doch recht müde und geschlaucht erreichten. Das im Reiseführer empfohlene Fischrestaurant hielt dann leider nur punkto Preisgestaltung, was der Autor versprochen hatte, dafür trafen wir in unserem Hotel eine Gruppe recht lustiger Harley-Fahrer, die gerade von der Ukraine kamen und noch eine ordentliche Strecke über Griechenland vor sich hatten. Die Jungs zeigten uns Videos von den Straßen in der Ukraine bzw. was mit den „Alteisen aus Milwaukee“ so alles möglich ist - Respekt ;-)
Video: Donaudelta
Weil sich Mel einen Tag Motorrad-Pause gönnte und im Hotel blieb, wollte ich erkunden, was mit dem Tiger im Delta möglich ist - gleich vorweg: Der Ausflug war jeden Kilometer wert! Streckenlink gibt es von diesem Tag keinen, da ich einfach nur so drauflosfuhr, aber wie ohnehin größtenteils in Rumänien üblich, waren nur die Hauptverbindungen asphaltiert - und die versuchte ich diesmal tunlichst zu meiden. Die Strecke führte mich über kleinere Hügel, Schotter- bzw. Feldwege immer wieder Mal ans Ufer der Donau bzw. einen ihrer unzähligen Nebenarme.
Bis mich an einem dieser Ufer ein Mann ansprach, ob ich vielleicht ein Boot suchen würde. Romeo, der geschäftstüchtige Rumäne, der sich selbst (passables) Deutsch beibrachte, hatte sich an meine Fährte geheftet, als ich bei seinem Campingplatz vorbeigefahren war – nicht dass er eine Chance gehabt hätte, mich mit seinem Uralt-Dacia einzuholen, er nützte einen meiner Fotostopps, um mich zu „stellen“. Und entpuppte sich als „Multi-Unternehmer“, der mir so ziemlich alles hätte besorgen können, was mein Herz begehrte. Wir einigten uns auf eine dreistündige Bootsfahrt, von der er mir großzügiger Weise als „Rabatt“ nur zwei Stunden zu seinen stolzen Preisen berechnen wollte. Das Motorrad ließen wir auf seinem Grundstück, wo er neben kleinen Campinghütten die Möglichkeit zu Zelten anbietet und den Gast bei Bedarf auch selbst bekocht, und nahmen den Dacia zum „Hafen“. War irgendwie fast aufgelegt, dass uns am Rückweg das Benzin ausging, er hatte aber Ersatz in einer Limonaden-Plastikflasche bereit…
Dazwischen fuhr ich mit Florin, Romeos „Mädchen für Alles“, der sich dann auch um den klopfenden Motor des Dacias kümmerte, auf einer Zille durchs Delta, seine versteckten Flußarme bzw. entlegene Seen und bekam dabei unzähliges Getier vor die Linse. Die Ruhe und Abgeschiedenheit, das Zwitschern der Vögel, ließ mich verstehen, warum hier im Sommer nicht wenige einfach mit Kanu und Zelt tagelang von der Umwelt abgeschieden unterwegs sind, um die unberührte Natur zu genießen oder Flora & Fauna zu erkunden. Mich aber juckte schon nach den drei Stunden wieder die Gashand, weshalb ich Romeos Angebot auf einen Imbiss dankend ablehnte und mich wieder aufs Motorrad schwang.
Streckenlänge: ca. 425 Kilometer
Strecken-Links: 1. (bis Galati), 2. (bis Giurgiulesti/MD), 3. (bis zur ukrainischen Grenze), 4. (bis Odessa)
(Aufgesplittet, da MotoPlaner die Donau-Fähren genausowenig kennt, wie die kleineren, aber offenen Grenzübergänge und die Routen darüber nciht akzeptiert)
Tulcea - Galati - Giurgiulesti - Odessa
Wenigstens blieb es uns erspart, darüber nachzudenken, ob wir die Regenhaut drüberziehen, als wir uns in Tulcea auf den (weiten) Weg nach Odessa machten - es goß in Strömen und Besserung war im Grau in Grau des wolkenverhangenen Himmels auch keine in Sicht. Hätten Rumänen und Ukrainer an der gemeinsamen Grenze im Donaudelta einen internationalen Grenzübergang eingerichtet, etwa bei Sulina, wäre die Strecke bis zur Hafenmetropole am Schwarzen Meer nur etwa 200 Kilometer lang, weil man aber praktisch um‘s ganze Delta herum und durch ein Stück Moldawien muss, waren‘s unterm Strich doch mehr als doppelt soviele. Wobei die ersten 60 Kilometer ziemlich nass wurden, ehe der Regen vom Wind verblasen wurde, kurz bevor wir die Donaufähre bei Galati erreichten. Keine 15 km nordöstlich der Stadt ist ein kleiner Grenzübergang in die Republik Moldawien (Giurgiulesti), wo wir – entgegen vieler anderslautender Prognosen von Reisenden, die wir unterwegs getroffen hatten – keine 20 Minuten warten mussten.
Von Zollschikanen kann keine Rede sein, auch nicht bei der Grenze zwischen Moldawien und der Ukraine, wenngleich die Beamten die Dokumente doch sehr genau prüfen, vor allem jene des Motorrades. Aber jetzt weiß ich wenigstens auch, wo am Tiger die Fahrgestellnummer eingestanzt ist…
Gegen ein geringes „Transit-Entgelt“ von 2 Euro durften wir dann los, wobei der heftige Wind in mir immer mehr die Frage aufkommen ließ, was denn nun unangenehmer sei: Regen oder Sturm? Die Antwort bekamen wir dann auf den letzten ca. 200 Kilometer dieser Tagesetappe in der Ukraine, kurz nachdem unser Tiger in einem entlegenen Ort praktisch die gesamte Dorfjugend anlockte, um Erinnerungsfotos mit uns und/oder dem Motorrad zu schießen: Regen UND Sturm!
Es muss eigenartig ausgesehen haben, wie wir aufgrund des Seitenwindes auf der Geraden mit ordentlich Schräglage daherkamen - zumindest tat es das bei den beiden Deutschen Kollegen, die mit KTM Adventure und GS 800 unterwegs waren und die wir irgendwo in der ukrainischen Pampas trafen. Da sie jedoch ein anderes Tagesziel hatten, trennten sich unsere Wege rasch wieder. Ach ja: Hätte ich dem Navi vertraut, wären es noch einmal gut 100 Kilometer mehr nach Odessa geworden, etwas Menschenverstand, Beachtung der Himmelsrichtungen und mit der Zeit auch die Bedeutung des kyrillsischen Schriftzuges „Одеса“ auf den Wegweisern ersparte uns dann doch diverse Umwege mangels ausreichendem Kartenmaterial im Zumo 660. Wobei manch „Straße“ bzw. deren Zustand das Wort „abenteuerlich“ verdiente, der heftige Regen hielt mich aber davon ab, Beweisfotos diverser Schlammpisten, die ihre eigenen Nummern auf meiner Papierkarte hatten, zu machen. Etwas durchnässt und nicht minder erschöpft erreichten wir schließlich am späten Nachmittag Odessa bzw. eben Одеса, wo es uns im strömenden Regen bei einer Straßenbahnschiene noch um ein Haar geschmissen hätte - irgendwie brachte ich den Tiger samt wertvoller Ladung aber doch noch unter Kontrolle. Erleichtert fanden wir schon bald ein einladend aussehendes Hotel, wo unsere, naja, sagen wir beim Blick in Sozias Augen, „Notlage“ schamlos ausgenutzt wurde. „Leider“ war nur noch die VIP-Suite frei – die nette Dame an der Rezeption hatte wohl eins und eins zusammengezählt und darauf gesetzt, dass wir nicht noch einmal in dieses Unwetter da raus wollten. Die Annehmlichkeiten von Sauna und Whirlpool im „Zimmer“ (falls man zu dieser luxuriösen Wohnung noch so sagen darf) waren dann aber doch genau das Richtige, um die Strapazen des Tages genauso wie den stolzen Preis der Unterkunft rasch zu vergessen. Wenig überraschend, dass ab dem nächsten Morgen im (ohnehin halb leeren) Hotel plötzlich auch Zimmer zu "normalen" Preisen frei waren. Der Tiger parkte während unseres Odessa-Aufenthaltes übrigens so sicher, wie nirgendwo sonst auf unserer Reise - ein Trinkgeld von umgrechnet etwa fünf Euro ließ den Sicherheitsmann vom Hotel Tag und Nacht nicht mehr von seiner Seite weichen…
Der ursprünglich eingeplante Badeaufenthalt am Schwarzen Meer wurde es zwar nicht, das Wetter war in den darauffolgenden Tagen aber doch gut genug, um diese interessante Stadt zu besichtigen, die Potemkinsche Treppe rauf- und runterzulaufen, die Statue vom Duke de Richelieu oder die Oper anzusehen. Und vor allem das wirklich gute Angebot an Speiselokalen zu genießen und sogar einen halben Tag in einer noblen Strandbar am Arkadia-Strand, dem beliebtesten Strand der Locals, zu relaxen. Dort wurden Cocktails und Sushi direkt an die Liegen serviert, alles freilich zu sehr „westlichen“ Preisen. Am Fuße der Potemkinschen Treppe fuhren übrigens die beiden Deutschen Biker, die wir am Vortag im Regen getroffen hatten, an uns vorbei - sie winkten zwar brav zurück (wie wir das auch immer taten, wenn jemand am Straßenrand grüßte), hatten uns aber ganz offensichtlich in "Zivil" nicht erkannt, sondern für Einheimische gehalten, denen ihre Motorräder gefielen…
Streckenlänge: ca. 320 Kilometer
Strecken-Link: MotoPlaner
Odessa - Mayaki - Causeni - Chisinau - Hincesti - Leuseni - Husi
Rechtzeitig zur Abreise vom Schwarzen Meer hatte uns der Regen wieder, und die Fahrt bis zurück zur moldawischen Grenze bot ein vertrautes Bild. Die kürzeste Strecke vorbei an Tiraspol nahmen wir jedoch nicht, da uns die durch den von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannten Staat Transnistrien geführt hätte, in der ein autonom agierendes Regime noch nach den Methoden des kommunistischen Russlands werkt und wir uns etwaige Schikanen ersparen wollten. Außerdem wird man angeblich auch von den moldawischen Behörden strenger kontrolliert, wenn man aus dieser Teilrepublik, die ja offiziell zum Land gehört, einreist. Das Wetter wurde im Laufe des Vormittages freundlicher und passte so dann auch zum Bild, das wir vom moldawischen Volk gewinnen konnten.
Zumindest sind wir auf eine wirklich ehrliche Kellnerin gestoßen, als wir uns unterwegs zwei Espresso gönnen wollten, mangels örtlicher Währung aber mit einem Zehn-Euro-Schein bezahlten. Sie wusste damit zunächst nichts anzufangen, auf unser Bitten nahm sie ihn aber doch entgegen – ich rechnete damit, dass sie unsere Unkenntnis über moldawische Lei dahingehend ausnützen wird, dass wir so gut wie kein Wechselgeld zurückbekommen, die Wirklichkeit sah (erfreulich) anders aus: Der Restbetrag in Landeswährung reichte später noch für zwei Essen samt Getränken beim McDonalds in der Haupstadt Chisinau sowie einer Flasche Wasser später vor der Rückkehr nach Rumänien…
Apropos Chisinau: Verkehrsmäßig gilt dort noch das Recht des Stärkeren, streng nach dem Motto „wer bremst, ist feig und wer hupt hat Vorrang“. Prinzipiell waren die Straßen in Moldawien in Ordnung, wenn auch nicht immer asphaltiert – und daran, dass wir laut Navi phasenweise "neben" der Straße fuhren, hatten wir uns inzwischen auch schon gewöhnt. Wenigstens konnten wir ja jetzt die Wegweiser wieder lesen.
Zurück in Rumänien begann es nach dem Grenzübergang dann wieder heftig zu regnen, diesmal fanden wir aber trotz „Zeitdrucks“ eine ordentliche Pension mit vernünftigen Preisen.
Streckenlänge: ca. 385 Kilometer
Strecken-Link: MotoPlaner
Husi - Bacau - Piatra-Neamt - Bicaz - Bicaz-Klamm - Borca - Dorna Arini
Am nächsten Tag lachte uns die Sonne wieder ins Gesicht und wir machten erst einmal ordentlich Kilometer. Auf einer wunderbaren Strecke, auch die Straße war für rumänische Verhältnisse top. Bei Piatra-Neamt wurde es zusehends gebirgiger, waren wir zurück in den Karpaten. Doch auch das Wetter schlug blitzartig um, wortwörtlich: Gerade als wir auf der Anfahrt zur Bicaz-Klamm waren, zuckten am schwarzen Himmel vor uns bedrohlich riesige Blitze. Ich brauche es wohl nicht extra zu erwähnen, dass uns der Regen am Ufer des Bicaz-Stausees einholte, „überraschte“ wäre wohl das falsche Wort. Dabei wäre der Guss bei einer längeren Kaffeepause durchaus „auszusitzen“ gewesen, wie es Thomas, Eberhard und Dietmar getan haben. Die drei deutschen Biker trafen wir am Abend in unserem Quartier in Dorna Arini, das zu den schönsten Häusern zählte, in denen wir in Rumänien Unterschlupf fanden. Bei Bier und Pfeffersteak tauschten wir unsere Reiseerfahrungen samt Mailadressen aus.
Streckenlänge: ca. 350 Kilometer
Strecken-Link: MotoPlaner
Streckenvideo: Prislop-Pass
Dorna Arini - Vatra Dornei - Borsa - Sighetu Marmatiei - Sapantja - Satu Mare - Carei - Valea lui Mihai
Diesmal schlugen wir dem Regen ein Schnippchen, indem wir gleich am Morgen in die Regenklamotten schlüpften – trotz teils wirklich bedrohlicher Wolkenkulisse blieb es, von ein paar kaum erwähnenswerten Tropfen am Nachmittag abgesehen, trocken. Dafür hatte es die Straße in sich, die uns über den letzten höheren Berg der Reise führen sollte. Rund 50 Kilometer lang windet sich die Strecke über den Prislop Pass (1.413 Meter) in den Ostkarpaten, auf der Anfahrt von Süden kommend waren die „Schlaglöcher“ teilweise wirklich abenteuerlich. Je höher es hinauf ging, desto besser wurde es bzw. desto mehr hatte man sich an den Umstand gewöhnt, die Linienführung weniger an den Kurven denn den fehlenden Straßenstücken auszurichten, um das Risiko von Reifenschaden oder Stürzen zu minimieren.
Danach führte unser Weg – vorbei an etlichen sehenswerten, teilweise riesigen Holzkirchen, für die diese Gegend bekannt ist – bis an den Nordzipfel Rumäniens an die ukrainische Grenze,
wo im kleinen Ort Sapantja der vielleicht meistfotografierte Friedhof der Welt liegt. Die Toten sind dort nämlich nicht wie fast überall üblich einfach in dunklen Gräbern beigesetzt, sondern
sollen bunt in den Erinnerungen der Hinterbliebenen weiter leben.
Ende des letzten Jahrhunderts hatte eine Künstlersippe damit begonnen, mit bunten, fröhlichen Bildern von Ereignissen oder Tätigkeiten den Toten zu gedenken. Meist sind es Bildnisse der Berufe oder Hobbies der Begrabenen, manchmal aber auch traurig stimmende Bilder von Unfällen oder kleinen, viel zu früh verstorbenen Kindern.
Beim Ausgang trafen wir noch eine Gruppe polnischer Endurofahrer, die im rumänisch-ukranischen Grenzgebiet meiste Zeit offroad unterwegs waren. Unsere Strecke ging asphaltiert weiter, zunächst noch kurvenreich, dann immer eintöniger über Satu Mare bis knapp vor die ungarische Grenze.
Streckenlänge: ca. 530 Kilometer
Strecken-Link: MotoPlaner
Valea lui Mihai - Debrecen - Budapest
- Györ - Wien
Eigentlich wollten wir noch die Slowakei als fünftes und letztes Land in die Reise einbinden und den Heimweg von Rumänien auf zwei Tage über Kosice bzw. die Kleinen Karpaten ausdehnen, aufgrund des regnerischen Wetters beschlossen wir aber, früher als geplant heimzukehren und direkt von unserem letzten Quartier in Valea lui Mihai nach Wien zu durchzufahren. Schon um halb acht Uhr Morgens brachen wir auf und waren noch vor sieben in Debrecen – die Zeitumstellung an der ungarischen Grenze, die uns eine Stunde gewinnen hat lassen, macht‘s möglich. Und die Stunde konnten wir auch gut gebrauchen, gerieten wir doch in Debrecen voll in den Frühverkehr, was mich wieder einmal darin bestätigte, größere Städte nach Möglichkeit auszulassen. Das Aprilwetter Anfang Juni – die gesamte Strecke bis nach Hause wechselten einander Regen und ein paar sonnige Abschnitte ab – trieb uns auf die Autobahn, die wir nur noch notgedrungen bei der Durchfahrt Budapests verließen. Dementsprechend wenig spannend verlief die Heimreise, als „Höhepunkt“ darf noch das 30.000-Kilometer-Jubiläum des Tigers nach rund 13 Monaten im Betrieb irgendwo nach Debrecen erwähnt werden, für das natürlich selbst im strömenden Regen ein kurzer Foto-Stopp eingelegt werden musste.
Ansonsten wurde nur noch zum Tanken bzw. für eine Kaffeepause angehalten und um halb drei am Nachmittag wurden wir von unserem Franzl in der Spetzerei in Wien 13. bereits köstlich bekocht. Daheim schmeckt‘s halt doch am Besten, und wenn es Scampi auf Belugalinsen sind, die da kredenzt werden, ist‘s uns auch recht...
Fazit:
Rumänien (und mehr) war definitiv eine Reise wert, auch wenn das Wetter besser sein hätte können. Neben unvergesslichen Strecken, speziell in den Karpaten, bzw. Eindrücken bietet dieses Land auch die Möglichkeit, noch wirklich günstig Urlaub zu machen. Das Netz an durchaus netten, sauberen Pensionen (oft mit W-LAN und Kühlschrank am Zimmer) ist dicht, selten haben wir länger gesucht und das Zelt, das zur Not dabei gewesen wäre, wurde nie benötigt. Um durchschnittlich 20-25 Euro übernachtet man zu zweit mit Frühstück, Hauptspeisen in Gasthäusern am Land kosten kaum mehr als umgerechnet 3, 4 Euro, manchmal sogar noch weniger. In den größeren Städten bzw. Tourismusregionen geht‘s preismäßig aber doch auch rasch in unsere Sphären. Tankstellen gibt es ausreichend, speziell abseits größerer Städte nehmen diese aber oft nur Bargeld und da ausschließlich in Landeswährung, also weder Kreditkarte noch Euro. Den Ersatzkanister hatten wir nicht benötigt und im Nachhinein war ich auch gut beraten, dass ich meinen ursprünglichen Plan, den Tiger auf der allerletzten Etappe am Heimweg leerzufahren, über den Haufen warf. Denn als ich am Tag nach der Heimkehr den Inhalt des Kanisters in den Tank füllen wollte, war nichts mehr drinnen.
Offensichtlich waren doch nicht alle Rumänen so ehrlich, wie ich gedacht hatte – aber zumindest ließ mir der Benzindieb den Kanister. Da ich nicht annehme, dass er sich die Arbeit gemacht hat, ihn wieder genauso wie ich am Seitenkoffer festzuzurren, wurde der Inhalt wohl mit einem Schlauch abgesaugt, wahrscheinlich bei unserer letzten Nächtigung, als wir das Motorrad zwischen den Tischen des öffentlich zugänglichen Gastgartens unseres Vermieters geparkt hatten. Mel waren die zwielichtigen Typen schon beim Bier am Abend nicht ganz geheuer gewesen, aber was soll‘s - solange nicht mehr passiert. Ich werde mit ziemlicher Sicherheit wieder nach Rumänien fahren, vielleicht sogar noch in diesem Sommer: Die Transfagarasan steht schließlich noch immer auf der To-do-Liste.
Mein neuer Helm:
Seit März fahre ich mit dem Touratech Aventuro Pro Carbon Jetzt bereit zur Anprobe & Testfahrt bei www.touratech.at
bzw. im Shop in Baden!
Kontakt:
Reisen ist tödlich
für Vorurteile.
Mark Twain
Unter Motorradfahrern gibt es keine Fremden - nur Freunde, die man noch nicht getroffen hat.
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